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"Tom Brady kann spielen, bis er 45 Jahre alt ist"

LAOLA1 Foto: ©

Die Super-Bowl-Woche bedeutet Trubel pur.

Gott und die NFL-Welt sprechen in diesen sieben Tagen, in denen sich alles auf das Spiel aller Football-Spiele fokussiert, über Gott und die NFL-Welt.

Dabei schlägt vor allem die Stunde der Experten, zumeist ehemalige Superstars. Manchen Legenden hört man bei lieber zu als anderen - Kurt Warner zählt dabei zu jenen, die etwas zu sagen haben.

Der frühere Star-Quarterback führte sowohl die St. Louis Rams als auch die Arizona Cardinals in die Super Bowl.

Mit den Rams orchestrierte er dabei die unvergessene "Greatest Show on Turf" - eine Offense, mit der jene der Atlanta Falcons gerne verglichen wird.

Diese Gegenüberstellung ist nur einer der interessanten Aspekte, die Warner beim Medientermin des NFL Networks diskutierte. Auch zu Tom Brady vertritt der 45-Jährige interessante Ansichten, genau wie zur Frage, ob Falcons-Spielmacher Matt Ryan ein Elite-QB ist oder nicht:

FALCONS-OFFENSE vs. THE GREATEST SHOW ON TURF

Einen eigenen Spitznamen hat sich die Offense der Atlanta Falcons noch nicht verdient. Wie wäre es mit "Pick your Poison", frei nach dem Zitat von RB Devonta Freeman? Ganz anders die "Greatest Show on Turf" - die legendäre Combo der St. Louis Rams rund um die Jahrtausend-Wende. Warner war als Quarterback damals der Mastermind dieses Angriffs mit Superstars wie Marshall Faulk, Isaac Bruce und Torry Holt. Jeder, der damals schon NFL-Fan war, wurde wohl in gewisser Art und Weise von dieser Offense-Augenweide geprägt. Statistisch kann die aktuelle Falcons-Offense mithalten. 540 Punkte zauberte sie 2016 aufs Scoreboard, jene der Rams schafft im Jahr ihres Super-Bowl-Triumphs 1999/2000 "nur" 526, 2000 ebenfalls 540, 2001 waren es 503. Nummer eins in der Liga-Geschichte ist seit der Saison 2013 Denver mit 606 Punkten. Den New England Patriots wiederum gelang es nach der Saison 2001, den zweiten Super-Bowl-Erfolg der "Greatest Show on Turf" zu verhindern - Bill Belichick und der noch junge Tom Brady eroberten damals ihren ersten Ring. Ob Belichick mit Atlanta erneut eine unwiderstehliche Offense stoppt? Man wird sehen. Wenn Atlanta gewinnt, geht diese Offense wohl endgültig in die Geschichte ein. Aber auf einer Ebene mit der historischen Rams-Offense? Warner: "Die Ansammlung an Talent, die wir in der Greatest Show on Turf hatten, habe ich so nie mehr gesehen." Beispiel: "Die beiden Running Backs der Falcons gleichen gemeinsam Marshall Faulk aus." Der komplette Vergleich Warners:

WIE LANGE HÄLT TOM BRADY NOCH DURCH?

Warner hat eine originelle Karriere hingelegt. Er war bereits 28, als er sein erstes NFL-Spiel startete. Mit 38 Jahren ließ er es nach der Saison 2009 wieder bleiben. Tom Brady feiert im August seinen 40. Geburtstag. Anzeichen für einen baldigen Rücktritt gibt es keine, im Gegenteil. Wie schnell es im fortgeschritteneren Alter gehen kann, konnte man bei Peyton Manning sehen, der von einer Saison auf die andere deutlich abbaute. Der Körper ist laut Warner für Spielermacher vom Typ eines Brady oder wie er es war nicht das Problem, weil sie ohnehin zeit ihrer Karriere meist aus der Pocket agierten. "Kein Team wirft den Ball seltener über 50 Yards als die New England Patriots, die meisten ihrer Pässe gehen über zehn Yards oder weniger", betont Warner. Er sei inzwischen 45 und würde dies körperlich auch noch hinbekommen. Selbiges traut er Brady noch über Jahre zu - zumindest wenn der Kopf mitspielt. Warners Analyse:

IST MATT RYAN BEREITS EIN ELITE-QUARTERBACK?

Es ist eine der beliebtesten Diskussionen in NFL-Kreisen, ob und wann ein Quarterback "Elite" ist. Dieses Attribut verdienen sich nur die Größten der Größten. Das Problem: Diese Diskussion ist sehr subjetiv, wirklich messbare Kriterien gibt es kaum, denn jeder legt den Maßstab wohl anders an. Atlantas Quarterback Matt Ryan ist aktuell ein gutes Beispiel. Seine abgelaufene Saison war definitiv MVP-würdig, von dem her ist er Elite. Zeigt er solche Leistungen bereits über einen längeren Zeitraum? Nicht wirklich. Er war zumeist gut, aber noch nie so überragend wie 2016. So gesehen müsste er diese Performance wohl bestätigen, um endgültig in den Kreis der Elite-Spielmacher aufgenommen zu werden. So sieht es zumindest Warner, der ein gutes Beispiel nennt: Nach seiner imposanten 2015er-Saison hätte vermutlich die Mehrheit Carolinas Quarterback Cam Newton als Elite bezeichnet. Nach dieser Spielzeit, in der er wieder auf das Niveau davor abgestürzt ist, wohl nicht mehr. "Viele Quarterbacks haben ein tolles Jahr, können das aber in der restlichen Karriere nicht bestätigen. Ich hoffe, es hat Klick gemacht und Matt kann das", wartet Warner noch ab.

WARUM ES FÜR TOM BRADY AUCH UM SEIN VERMÄCHTNIS GEHT:

Noch subjektiver als die Elite-Diskussion, in der man sich bei diversen Kandidaten wohl einstimmig einigen kann, ist jene bezüglich des besten Quarterbacks aller Zeiten. Hier kann es schließlich nur eine Antwort geben. Ist die Frage nach dem besten Spieler aller Zeiten in manchen Sportarten einfach beantwortet (liebe Grüße etwa an Wayne Gretzky), ist es in der Quarterback-Thematik wieder eine Frage des Blickwinkels. Nachdem Brady inzwischen seine siebte Super Bowl erreicht hat, mehren sich die Stimmen zunehmend, dass der Patriots-Superstar der Beste aller Zeiten ist - vor allem, wenn er als erster QB seine Hand mit fünf Super-Bowl-Ringen voll machen kann. Aber das sollte er laut Warner besser tun, denn bei einer Niederlage hätte er drei Endspiele verloren, also nur knapp über die Hälfte gewonnen - und eine SB-Pleite ist etwa Joe Montana (ebenfalls vier Triumphe) nie passiert. "In jedem Spiel, das Brady in seiner restlichen Karriere bestreitet, geht es um sein Vermächtnis - vor allem natürlich in einer Super Bowl", sagt Warner. Seine Einschätzung:

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