KANSAS CITY CHIEFS - SAN FRANCISCO 49ERS 31:20
SCORING:
Q1
0:3: Robbie Gould - 38-Yard-Field-Goal (7:57 Minuten)
7:3: Patrick Mahomes - 1-Yard-Run (0:31 Minuten)
Q2:
10:3: Harrison Butker - 31-Yard-Field-Goal (9:36 Minuten)
10:10: Kyle Juszczyk - 15-Yard-Pass von Jimmy Garoppolo (5:05 Minuten)
Q3:
10:13: Robbie Gould - 42-Yard-Field-Goal (9:34 Minuten)
10:20: Raheem Mostert - 1-Yard-Run (2:40 Minuten)
Q4:
17:20: Travis Kelce - 1-Yard-Pass von Patrick Mahomes (6:13 Minuten)
24:20: Damien Williams - 5-Yard-Pass von Patrick Mahomes (2:44 Minuten)
31:20: Damien Williams - 38-Yard-Run (1:20 Minuten)
Die Teams überstürzen nichts
Eine Halbzeit lang ist Super Bowl LIV genau jenes Spiel, welches von allen Seiten erwartet wurde: Absolut auf Augenhöhe, keine erkennbaren Vorteile für eines der Teams.
Die Anfangsphase ist durchaus von den beiden Defensiv-Abteilungen geprägt: Kansas City muss den Ball nach drei Spielzügen sofort abgeben, die Defense der Chiefs lässt sich von den 49ers nur zu Beginn leicht beeindrucken, ein 32-Yard-Run von Deebo Samuel ist zwar ein erstes offensives Big Play, dennoch müssen sich die Niners mit einem Field Goal begnügen. Gegen den Pass sind die Chiefs nämlich sofort da.
Das Spiel nimmt aber schnell Schwung auf. Mit konservativem Playcalling arbeitet sich Kansas City im zweiten Drive über insgesamt 75 Yards und nimmt dabei ein halbes Quarter von der Uhr - Patrick Mahomes vollendet zum ersten Score einfach selbst per kurzem Run. Nur zwei der 15 Spielzüge dieser Possession gehen über mehr als zehn Yards.
Keine Vorteile zur Halbzeit
San Francisco versucht danach, auch das Passspiel langsam zu etablieren - ein 18-Yarder von Jimmy Garoppolo auf Emmanuel Sanders bleibt aber ein kurzes Highlight, denn die Kansas-Defense macht viel Druck auf den gegnerischen Spielmacher. Der lässt sich schnell zu einem Fehler hinreißen und wirft den Ball völlig unmotiviert direkt zu Bashaud Breeland, der sich mit einer Interception bedankt.
Das Offensiv-Feuerwerk der Chiefs bleibt weiter aus, Effizienz ist angesagt. Ein 28-Yard-Pass auf Sammy Watkins bleibt die größte Ansage, im Schneckentempo arbeiten sich Patrick Mahomes und Co. nach vorn, diesmal müssen auch sie sich mit einem Field Goal zufrieden geben - das zwischenzeitliche 10:3.
Die 49ers zeigen sich unbeeindruckt. Erst dominiert der Run, dann die Pässe, im nächsten Drive finden sie die richtige Mischung. Fünf Spielzüge für jeweils über zehn Yards bringen sie in viereinhalb Minuten über das Feld und erstmals in die Endzone, "Jimmy G" passt auf Kyle Juszczyk, das 10:10 markiert den späteren Halbzeit-Stand.
177:155 Yards pro San Francisco, 10:10 Punkte - die Halbzeit-Stats lassen vor dem Auftritt von Shakira und Jennifer Lopez (Die besten Bilder HIER>>>) aus sportlicher Sicht keine Tendenz ablesen.
Das Niners-Momentum ist trügerisch
Dieses Bild ändert sich nach der Halftime-Show. Auch wenn der Eindruck letzten Endes trügerisch sein sollte.
Die Niners starten die zweite Hälfte weiter unspektakulär, aber einigermaßen effektiv - und erarbeiten sich die Führung mit einem Field Goal aus 42 Yards zurück. Dann zeigt Mahomes, dass das Wunderkind letzten Endes auch nur ein Mensch ist.
Erst verliert der 24-Jährige nach einem Sack von Nick Bosa beinahe den Ball, einen Spielzug später liegt das Leder tatsächlich in den Händen der San-Francisco-Defense: Ein tiefer Pass für Tyreek Hill wird von Fred Warner abgefangen.
KANSAS CITY CHIEFS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
|---|---|---|---|
| Patrick Mahomes (Super-Bowl-MVP) | 286 (2 TDs, 2 INTs) | 29 (1 TD) | |
| Damien Williams | 104 (1 TD) | 29 (1 TD) | |
| Tyreek Hill | 105 | ||
| Sammy Watkins | 98 | ||
| Travis Kelce | 2 | 43 (1 TD) | |
| Blake Bell | 9 | ||
| Mecole Hardman | -6 | 2 |
Und die Niners holen das Maximum aus diesem Fehler. Ein 26-Yarder von Garoppolo auf Kendrick Bourne bringt die 49ers in Stellung, Raheem Mostert baut die Führung auf zehn Punkte aus.
Es erscheint wie eine kleine Vorentscheidung, denn die Chiefs können nicht antworten. Ganz im Gegenteil: Ein Drive über zwölf Plays wird von Mahomes erneut mit einer Interception tief in der Hälfte San Franciscos weggeworfen, zwölf Minuten vor dem Ende liegt das Momentum ganz beim fünffachen Champion.
Die Wende passiert schnell und überfallsartig
Doch im Football geht es schnell. Und die Chiefs haben erst in diesen Playoffs zwei Comebacks hingelegt. Das dritte sollte im wichtigsten Spiel der Saison folgen.
Die Defense hält die 49ers zweimal in Schach - und beide Male findet sich Kansas City in der Endzone ein. Ein 44-Yarder von Mahomes auf Hill bringt die Chiefs tief in gegnerisches Territorium, ein kurzer Pass auf Travis Kelce läutet die Wende knapp sechs Minuten vor dem Ende ein.
Und als Damien Williams 2:44 Minuten vor Schluss die erneute Führung der Chiefs besorgt, sind auf einmal die 49ers unter Zugzwang.
SAN FRANCISCO 49ERS:
Name | Passing Yards | Rushing Yards | Receiving Yards |
|---|---|---|---|
| Jimmy Garoppolo | 219 (1 TD, 2 INTs) | 2 | |
| Deebo Samuel | 53 | 39 | |
| Raheem Mostert | 58 (1 TD) | 2 | |
| Kendrick Bourne | 42 | ||
| Kyle Juszczyk | 39 (1 TD) | ||
| Emmanuel Sanders | 38 | ||
| George Kittle | 36 | ||
| Tevin Coleman | 28 | 3 | |
| Jeff Wilson | 20 |
Doch sie liefern nicht.
Jimmy Garoppolo bringt den Ball viermal en suite nicht an den Mann, Turnover on Downs an der Mittellinie mit 1:30 Minuten auf der Uhr - und die allerletzte Hoffnung verschwindet, als Damien Williams 38 Yards in die Endzone läuft.
Eine lange Wartezeit endet, die andere setzt sich fort
Nach 50 Jahren ist die Super-Bowl-Durststrecke der Kansas City Chiefs damit zu Ende. Und Andy Reid hat nach 21 Jahren als Head Coach endlich sein großes Ziel erreicht.
Weil Patrick Mahomes im Vorjahr schon zum NFL-MVP gewählt wurde, hat der 24-Jährige nun alle wichtigen Auszeichnungen der NFL eingesackt - in so einem jungen Alter hat das vor ihm noch niemand geschafft.
Die San Francisco 49ers bleiben hingegen vorerst bei fünf Titeln, wobei der letzte auch schon 25 Jahre zurückliegt - nach 2013, als sie in Super Bowl XLVII den Baltimore Ravens unterlagen, ziehen sie ein zweites Mal en suite als Verlierer von dannen.
