Die Nervosität war Lowry zu Beginn der Schlussrunde trotz eines Vorsprungs von vier Schlägen anzusehen. Gleich auf der ersten Spielbahn musste er mit einem Bogey einen Schlagverlust hinnehmen. Doch der Ire, der im 270 km entfernten Städtchen Mulligar aufwuchs, bekam sein Spiel schnell wieder unter Kontrolle und strebte unaufhaltsam dem Sieg entgegen.
Bei den US Open vor drei Jahren hatte er seine Nerven nicht im Griff: Auch 2016 war er mit vier Schlägen Vorsprung in die Finalrunde gestartet - seinen möglichen ersten Major-Sieg gab er damals aber noch aus der Hand.
Wiesberger auf Platz 32
Bernd Wiesberger hat das Major-Turnier mit 285 Schlägen und damit 1 über Par auf dem geteilten 32. Platz beendet. In Royal Portrush spielte er am Sonntag eine 70er- und damit ausgeglichene Abschlussrunde mit einem Birdie. Ein besseres Abschneiden hatte der Burgenländer am Samstag mit einer 74 vergeben.
Wiesberger äußerte sich auf Twitter nicht zum eigenen Spiel, aber zum Sieger. "Was für ein Jubel für Shane Lowry am 18. Loch. Ich bin so glücklich für ihn, dass er The Open hier gewonnen hat."
Lowry ist der erste irische Sieger bei den British Open seit Padraig Harrington (2007 und 2008). Shane Lowry ist seit Jahren eine fest Größe auf der europäischen und neuerdings auch auf der amerikanischen Tour. Er gewann vier Profiturniere, jedoch bis zu diesem Wochenende keines der vier Grand-Slam-Turniere. Bei den diesjährigen British Open gehörte er nicht einmal zum erweiterten Kreis der Favoriten. Sein Triumph kommt ungefähr so überraschend wie jener des US-Amerikaners Gary Woodland bei den US Open Mitte Juni.