"Anders als andere Turniere"
"Der Klassische Vierer ist die Königsdisziplin, das schwierigste Format. Da ist es schwer, in Schwung zu kommen. Das haben wir gut gemacht, besonders auf den ersten neun Löchern, da haben wir sehr gutes Golf gespielt und die Putts gelocht, wenn wir sie lochen mussten", sagte Straka.
Auf der 15 und 16 verabsäumte er es bei Putt-Chancen, die Partie früher zu beenden. Gejubelt durfte am Ende trotzdem werden und das vor einer Riesen-Kulisse.
"Dieses Turnier ist anders als alle Turniere, viel größer, mehr Fans, weniger Spieler. Deswegen schauen die Fans mehr beim Flight zu, es war einfach eine unglaubliche Atmosphäre, sicher mein bisher bestes Erlebnis", betonte Straka.
Von der Menge war es kein Vergleich zu den Trainingsrunden am Mittwoch und Donnerstag, wo sich Straka über eine enorme Aufmerksamkeit inklusive lautstarker Sprechchöre freuen hatte dürfen. "Gestern war es ein Wahnsinn, viele Crazy-Leute, die viel Spaß gemacht haben. Aber auch heute habe ich viele österreichische Fans wahrgenommen", sagte Straka.
Straka dankbar für prominente Unterstützer
Für die Unterstützung der Fans, unter die sich etwa auch ÖGV-Sportdirektor Niki Zitny, Österreichs Ex-Topgolfer Markus Brier oder ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer gemischt hatten, sei er unheimlich dankbar.
Noch näher dran waren Strakas schwangere Frau Paige, seine Eltern sowie sein Bruder, die noch auf dem Platz zu den ersten Gratulanten zählten.
Straka und Lowry waren als dritte Paarung im Foursome im Einsatz und harmonierten dabei sehr gut. "Shane hat es mir sehr angenehm gemacht und dafür gesorgt, dass ich ruhig bleibe. Wir hatten Spaß und eine richtig gute Zeit."
Das konnte auch der Ire nur unterstreichen. "Wir spielen einen ähnlichen Stil von Golf und sind auch ähnliche Personen, wobei ich etwas mehr Feuer habe. Sepp ist ein bisschen gelassener." Man habe gutes Golf gespielt. "Wir hätten das Match gerne schon früher beendet, aber es ist schön, Punkte für Europa auf das Scoreboard gebracht zu haben."
Die beiden hatten schon länger gewusst, dass sie gute Chancen haben, gemeinsam eingesetzt zu werden. Am Mittwoch hatten sie von Kapitän Luke Donald auch offiziell die Info erhalten.
Europa will Titel zurückerobern
Zuvor hatten bereits Jon Rahm/Tyrrell Hatton (gegen Scottie Scheffler/Sam Burns) und Viktor Hovland/Ludvig Aberg (gegen Max Homa/Brian Harman) Siege vorgelegt. Danach machten Rory McIlroy und Tommy Fleetwood noch gegen Xander Schauffele/Patrick Cantlay einen totalen europäischen Triumph in der Disziplin perfekt, in der die Spieler abwechselnd den gleichen Ball schlagen.
Noch nie zuvor war Team Europa in der langen Geschichte des Ryder Cups mit 4:0 vorangelegen. Die Entscheidung von Donald, diese Disziplin zuerst zu spielen, ist also voll aufgegangen.
In der Historie hat noch nie ein Team eine 4:0-Führung verspielt. Gewarnt sind die Europäer allerdings mit Blick auf das Frauen-Pendant zum Ryder Cup. Beim Solheim Cup hatten die US-Frauen Anfang September ein 4:0 aus der Hand gegeben.
Nach den Nachmittagspartien im Fourball, in denen Straka zuschauen durfte, schaut es nicht danach aus. McIlroy/Matt Fitzpatrick holten gegen Morikawa/Schauffele einen weiteren Punkt. Die restlichen drei Duelle endeten Unentschieden.
"Es ist noch ein langer Weg zu gehen", warnte Lowry vor zu großem Optimismus. Am Samstag folgen je vier weitere Duelle im Foursome und Fourball. Ziemlich sicher wird Straka zumindest einmal wieder zum Zug kommen. Die Europäer wollen nach der historisch klaren 9:19-Niederlage 2021 den Titel zurückerobern.