"Das war unglaublich", meinte auch Pajovic. Dass der bei den Fivers Margareten handballerisch groß gewordene Ivan Martinovic gegen Spanien zum Man of the Match wurde, verleiht dem kommenden Duell zusätzliche Würze. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand erwartet hat, dass wir so spielen, aber wir haben daran geglaubt", betonte Martinovic, der sich schon früh für Kroatiens Auswahlen entschieden hatte.
Eine breite Brust holte sich freilich auch Österreich. Der Gegner war mit Rumänien zwar ein wesentlich kleineres Kaliber, der Druck vor dem "Pflichtsieg" aber umso größer. "Die Anfangsnervosität haben wir zum Glück abgelegt, da haben wir weiter an uns geglaubt", betonte Abwehrchef Lukas Herburger, hinter dem mit dem blendend aufgelegten Endrunden-Neuling Constantin Möstl auch ein herausragender Tormann stand.
"Hat richtig Spaß gemacht"
Die Abgeklärtheit in einigen knappen Situationen des Spiels strich auch Sportdirektor Patrick Fölser hervor. "Die Mannschaft war immer da, ist fokussiert geblieben und hat ihren Plan durchgezogen", stellte er fest. Auch wenn man sich mit mangelnder Chancenauswertung das Leben selbst schwer machte. "Wir haben gezeigt, dass wir guten Handball spielen können. Es hat richtig Spaß gemacht in der Halle mit den Fans, die Jungs haben gelacht", resümierte Pajovic.
Die SAP-Arena wird am Sonntag mit 13.293 Zuschauern wieder ausverkauft sein, Kroatiens Tausende Fans werden die Halle einmal mehr zu einem Heimspiel für ihre Truppe machen. "Mich pusht das sehr, mich freut das immer, vor solchen Leuten zu spielen. Wir können uns auf eine ordentliche Lautstärke vorbereiten, das wird schon lustig", meinte Schaffhausen-Legionär Herburger.
Magere ÖHB-Bilanz gegen Kroaten
Statistisch gesehen, darf man sich nicht viel ausrechnen. In 15 Partien gegen die Kroaten gab es einen 25:23-Sieg, der passierte 1993 in einem Test. In Bewerbsspielen ging man stets als Verlierer vom Platz, überhaupt wartet die ÖHB-Auswahl nach neun Endrunden seit 2010 noch auf einen vollen Erfolg gegen eine auf dem Papier klar stärkere Mannschaft. 2015 war es beim 30:32 in der Vorrunde der Katar-WM gegen Kroatien recht knapp, zuletzt unterlag man - schon unter Pajovic - bei der Heim-EM 2020 mit 23:27.
"Wir sind bereit, wir glauben alle daran, dass etwas möglich ist. Ich liebe diese Situationen. Gestern mussten wir gewinnen, jetzt können wir frei aufspielen und Spaß haben, bei dem, was wir lieben."