Angriff verbessert, Defensive auf verlorenem Posten
Zwei Tage nach der bitteren Auftaktniederlage gegen Nachrücker Schweiz, mit der man die meisten Chancen auf den Aufstieg verspielt hat, präsentiert sich die ersatzgeschwächte rot-weiß-rote Equipe moralisch gefestigt, mutig und liefert ohne Druck eine über weite Strecken ordentliche Partie ab, die aber nur bis zum Beginn der zweiten Hälfte einigermaßen offen bleibt.
Kontrolliert wird die Begegnung von Beginn an von den Franzosen, die ihre 2:0-Führung nie mehr hergeben. Rot-Weiß-Rot agiert im Vergleich zum Auftaktspiel im Angriff variabler und geduldiger, kommt mehrmals auch über den Kreis zum Erfolg, leistet sich mehrmals aber auch unnötige bzw. zu harmlose Abschlüsse und bietet Frankreich-Goalie Vincent Gerard (Fangquote 46 Prozent) immer wieder Gelegenheit zu glänzen.
In der Verteidigung versucht man es aggressiv und diesmal offensiver, bekommt "Les Bleus" aber nur selten in Griff. Auch die Torleute Thomas Bauer und der für Thomas Eichberger in den Spielkader eingewechselte Florian Kaiper können kaum eingreifen. Mit dem Halbzeitstand von 14:17 darf man jedenfalls zufrieden sein, auch wenn für Rückraumspieler Boris Zivkovic gegen Ende der ersten Hälfte mit einer Fußblessur das vorzeitige Ende kommt.
Entscheidung zu früh gefallen
Die zweite Hälfte bringt dann Klarheit. Bei 16:20 vergibt Österreich leichtfertig die Möglichkeit, wieder auf drei Tore heranzukommen - und damit auch die Chance, die Partie länger offen zu halten. Frankreich liegt bald mit acht Toren in Front (25:17/40.), auch wenn Österreich im Finish noch mehrmals auf sechs Treffer verkürzt, ist das Duell gelaufen.
Während die Franzosen vor dem abschließenden Spiel gegen die Schweiz beste Chancen haben, volle Punkte in die Hauptrunde mitzunehmen, steht Rot-Weiß-Rot weiter mit null Zählern da.
Weil Norwegen den Franzosen zum Auftakt ebenfalls unterlag (24:28), gibt es am Montag auf jeden Fall ein Finalspiel für das ÖHB-Team. Die Norweger sind allerdings klar zu favorisieren. Bei einem norwegischen Sieg über die Schweiz kommt es zudem selbst bei einem österreichischen Überraschungserfolg auf das Torverhältnis an.