news

Die Todesfälle des Jahres 2017

LAOLA1 Foto: ©

2017 war nicht nur das Jahr der großen Gewinner und Aufsteiger, nicht immer wurden Erfolge und Rekorde gefeiert.

2017 musste die Sport-Welt zu oft für immer Abschied von zahlreichen Größen und Legenden, aber auch jungen Athleten, Hobby-Sportlern und Fans nehmen, die auf teils tragische Weise aus dem Leben gerissen wurden.

Der Jahresrückblick bietet die Gelegenheit, noch einmal an sie zu erinnern. Solltet ihr jemanden vermissen, dürft ihr den Namen gerne ergänzen. Von pietätlosen Kommentaren ist Abstand zu halten.

Beppo Mauhart

Der langjährige ÖFB-Präsident Beppo Mauhart verstarb am 7. Mai 2017 im Alter von 83 Jahren. Mauhart ist mit mehr als 17 Jahren der nach 1945 bisher längstdienende Präsident des ÖFB, dessen Ehrenpräsident er nach dem Ende seiner Amtszeit 2002 auch wurde. Mauhart holte im Dezember 2002 die EURO 2008 nach Österreich. Auf sportlicher Ebene fielen die zwei WM-Qualifikationen 1990 in Italien und 1998 in Frankreich in seine Amtszeit.

Otto Wanz

Mit 74 Jahren verstarb die österreichische Kampfsport-Legende Otto Wanz nach kurzer Krankheit. Der mehrfache Wrestling-Weltmeister im Superschwergewicht galt als humor- und liebevoller Mensch mit polterndem Witz und blieb auch nach seiner Karriere immer wieder mit Auftritten in Film und Fernsehen in den Köpfen der Österreicher haften. Unvergesslich bleiben auch die zahlreichen Auftritte von „Big Otto“ als Rekordhalter im „Telefonbuch-Zerreißen“.

David Poisson

Der 35-jährige Franzose verunglückte am 13. November bei einem Trainingsunfall im kanadischen Nakiska. Der größte Erfolg des Speed-Piloten war der Gewinn von WM-Bronze in der Abfahrt 2013 in Schladming. Im Weltcup gelang ihm allerdings nie der Durchbruch, nur ein einziges Mal schaffte er es auf das Podest (Santa Caterina 2015). Besonders tragisch: Poisson war Vater eines eineinhalbjährigen Sohnes.

Jana Novotna

Ausgerechnet mit einer Niederlage wird Jana Novotna den meisten Tennis-Fans in Erinnerung bleiben. Als die Tschechin am 3. Juli 1993 im Wimbledon-Finale gegen Steffi Graf spielt, hat sie im dritten Satz bereits einen Spielball zur 5:1-Führung. Doch die Partie kippt und Novotna gelingt kein Game-Gewinn mehr. Bei der Siegerehrung fällt die enttäuschte Tschechin schließlich unter Tränen der Herzogin von Kent in die Arme. Ein Bild, das in die Sportgeschichte einging. 1998 holte sie den verpassten Wimbledon-Titel nach. Am 19. November diesen Jahres erlag Novotna einem Krebsleiden.

Ernst Ogris

Auch Ernst Ogris wurde gerade einmal 49 Jahre alt. Der ehemalige Austria- und Admira-Profi starb im März an den Folgen einer schweren Virusinfektion. Ogris brachte es von 1985 bis 1988 auf 14 Pflichtspiele für die Austria, außerdem war der Offensivspieler unter anderem bei VSE St. Pölten, Admira und Hertha BSC engagiert. Sein einziges Ländermatch absolvierte Ogris am 5. Juni 1991 beim 1:2 im Testspiel gegen Dänemark in Odense, wo er mit einem sehenswerten Seitfallzieher das ÖFB-Tor erzielte.

Jake LaMotta

Erst im ehrwürdigen Alter von 95 Jahren musste sich der Mittelgewichts-Weltmeister von 1949 bis 1951 in jenem Kampf geschlagen geben, den wir schlussendlich alle einmal verlieren. Seine Duelle gegen Sugar Ray Robinson und vor allem sein Fight gegen Laurent Dauthuille sind legendär. LaMotta lag am 13. September 1950 gegen Dauthuille klar zurück, 13 Sekunden vor dem Ende gelang ihm aber noch ein Knockout. Privat fand LaMotta allerdings nie in die Spur. So sorgte er vor allem immer wieder mit häuslicher Gewalt gegen seine Ehefrauen für negative Schlagzeilen. Seine siebente und letzte Hochzeit feierte er im Jahr 2013. Im Hollywood-Film „Wie ein wilder Stier“ schaffte es die Lebens-Geschichte von LaMotta auch auf die große Leinwand. Robert de Niro wurde für seine Leistung in dem Scorsese-Klassiker, der als einer der besten Filme der 80er Jahre gilt, mit dem Oscar ausgezeichnet.

Friedel Rausch

Aus österreichischer Sicht ist Friedel Rausch vor allem aus seiner Zeit beim LASK bekannt, als er in der oberösterreichischen Landeshauptstadt von 1996 bis 1997 das Trainer-Zepter schwang. Der größte Erfolg des Deutschen war der UEFA-Cup-Sieg mit Eintracht Frankfurt im Jahr 1980. Doch auch in seiner aktive Zeit sorgte Rausch für Schlagzeilen: Am 6. September 1969 biss dem damaligen Schalke-Spieler im Dortmunder Stadion „Rote Erde“ während des Derbys ein Schäferhund namens Rex in den Hintern.

Nicky Hayden

Ausgerechnet bei einem Fahrradunfall starb der ehemalige MotoGP-Weltmeister Nicky Hayden am 22. Mai diesen Jahres im italienischen Cesena. Der 35-jährige US-Amerikaner war bei Riccione nahe Rimini bei einer Fahrradtour mit einem Auto kollidiert, im Spital ist er u.a. wegen multipler Hirntraumata ins künstliche Koma versetzt worden. Hayden holte den MotoGP-Titel 2006 und war bis 2015 in der "Königsklasse" engagiert. Er feierte drei Siege und fuhr insgesamt 28-mal auf das Podest. Seit dem vergangenen Jahr startete er für Honda in der Superbike-WM.

Kommentare