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Bewegende Trauerfeier für Muhammad Ali

LAOLA1 Foto: ©

Die verstorbene Boxlegende Muhammad Ali wurde mit einer bewegenden Gedenkfeier in seiner Geburtsstadt Louisville verabschiedet.

"Muhammad verliebte sich in die Massen und die Massen verliebten sich in ihn", sagt Witwe Lonnie in ihrer Trauerrede. Ex-US-Präsident Bill Clinton erinnerte daran, dass in jedem Menschen ein Ali stecke. Komiker Billy Crystal, ein guter Freund von Ali, fasste zusammen: "Die Zeit hielt an, die Welt holte tief Luft und seufzte."

Ali wurde am Cave Hill Friedhof beigesetzt.

"Er hat die ganze Welt vereint", sagt James Clarkson, der mit Freund Kenny Price zu Alis Haus aus Kindheitstagen gekommen ist. Glühwürmchen schwirren durch die Abendluft, Nachbarn grüßen sich, Besucher machen Fotos zwischen Blumen auf der Veranda.

Politisch aktiv

Es sind Tage der Trauer, aber auch guter Erinnerungen an den Mann, der mit einer Gedenkfeier und Beerdigung am Freitag seinen Abschied gefeiert hat - Abschied aus einem Leben, indem der dreifache Weltmeister im Schwergewicht jahrelang unbezwingbar schien, seine Prominenz aber auch geschickt für politische Absichten einsetzte. Etwa, in dem er den Militärdienst verweigerte und den Vietnamkrieg offen kritisierte.

Lee Marshall, der zum Trauerzug in Louisville aus Atlanta (Georgia) angereist ist, um dem Jahrhundert-Sportler mit Tausenden die letzte Ehre zu erweisen, halfen diese Worte Alis durch seine harte Zeit beim Militärdienst in Illinois.

"Er hat mich inspiriert, derjenige zu sein, der ich bin", sagt der 66-Jährige. Im Feldlager sei er der einzige Afroamerikaner gewesen - "und ich wurde gebeten, zur Seite zu gehen, wenn sie ein Foto machten". Ali habe stets an seinen Prinzipien festgehalten, sagt Marshall. "Er hat nicht nur den Kampf im Ring gewonnen. Er hat den Kampf in der öffentlichen Meinung gewonnen."

Die Welt blickt nach Louisville

Ein Hubschrauber kreist über dem Muhammad Ali Boulevard, als die Fahrzeugkolonne aus rund 35 Autos mit zwei Stunden Verspätung die Innenstadt erreicht. Schauspieler Will Smith, die Box-Größen Lennox Lewis und Mike Tyson sowie Alis langjähriger Freund John Ramsey haben geholfen, den Sarg in die dunkle Limousine zu heben.

Als die Kolonne nach einer Fahrt durch Alis frühere Nachbarschaft zurück in Richtung Friedhof rollt, ist der Wagen längst bedeckt mit bunten Blumen. Immer wieder Rufe vom Straßenrand: "Ah-li! Ah-li! Ah-li!"

Es ist ein komplett durchorganisiertes Spektakel, eine der größten Beerdigungen, die die USA wohl je erlebt haben. Schon vor vielen Jahren sprach Ali selbst über diesen Tag. Gewünscht habe sich der 1964 zum Islam Konvertierte sowohl den muslimischen Gottesdienst als auch einen Abschied "für alle".

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