Weltmeister Usyk war als Freiwilliger im Kriegseinsatz
Für Usyk war das Duell mehr als nur ein Boxkampf, sondern es sollte seinen Landsleuten auch Hoffnung in einer dunklen Zeit des Krieges geben.
Der Boxer hatte es ermöglicht, dass der Kampf um die Weltmeisterschaft in der Ukraine kostenlos im Staatsfernsehen und im Livestream verfolgt werden konnte. Usyk war im von Russland gestarteten Angriffskrieg einen Monat lang selbst als Freiwilliger im Einsatz, entschied sich dann aber auf Drängen seiner Landsleute doch dazu, wieder als Boxer um die WM-Gürtel zu kämpfen.
Lob von Wolodymyr Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte den Sportler. "Schwieriger, aber so wichtiger und notwendiger Sieg! Die Verteidigung des Weltmeistertitels ist ein Symbol dafür, dass all diejenigen, die zu den Kosaken gehören, ihren Titel nicht aufgeben werden, sondern dafür kämpfen und auf jeden Fall gewinnen werden!", twitterte Selenskyj.
Usyk hat kaum nach Ende des Fights aber nur noch Tyson Fury im Sinn.
"Ich bin sicher, dass Tyson Fury noch nicht zurückgetreten ist", sagte er der Menge in Jeddah. "Ich bin überzeugt, dass er gegen mich kämpfen will. Ich will es auch", erklärte Usyk.
Fury: "Werde ukrainischen Penner um seine Gürtel erleichtern"
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Der eigentlich zurückgetretene WBC-Weltmeister Fury hat den verbalen Schlagabtausch schon einmal begonnen: "Schickt mich in den Ring und ich werde den ukrainischen Penner um seine Gürtel erleichtern, wie ich es schon mit dem letzten ukrainischen Penner getan habe", sagte Fury in einem nach Usyks Sieg veröffentlichen Video.
"Aber es wird nicht billig. Wenn du den Besten willst, musst du zahlen. Es wird sehr teuer, also holt die Scheckbücher raus", wiederholte er Aussagen von vor Monaten.
Ob den markigen Worten jedoch tatsächlich ein Kampf folgt, ist völlig offen. Zwar gibt es Gerüchte, dass das Duell bereits im Dezember in Saudi-Arabien steigen soll. Doch beide Parteien müssen sich in sicherlich harten Verhandlungen noch einigen.
Fury muss sich bis zum 26. August gegenüber dem WBC erklären, ob er seinen Weltmeistergürtel zurückgibt oder weitermacht.
Verlierer Joshua will nicht zurücktreten
Der Verlierer des Abends war Joshua, der nach seiner zweiten Niederlage gegen Usyk mit den Tränen kämpfen musste.
Sein Promoter Eddie Hearn wies Spekulationen, dass sein Schützling bald zurücktreten könnte, aber zurück. Der 32-jährige Brite meinte trotzig: "Ich bin mein ganzes Leben lang ein Kämpfer. Dieser Hunger stirbt niemals."