Die hohen Erwartungen in Unterwurzacher kamen nach Podestplätzen in Serie nicht von ungefähr. Bei den jüngsten sieben Bewerben war die Tirolerin stets unter den Top 3 gelandet, etwa als Dritte der von Trstenjak gewonnenen EM im April. Bei der WM kam das Aus der 25-Jährigen jedoch früh.
"Einfach zu hektisch"
Die Kämpferin des JZ Innsbruck scheiterte an der Brasilianerin Ketleyn Quadros. Nach je einer Waza-ari-Wertung gelang der Olympia-Dritten von 2008 (damals in der 57-kg-Klasse) im Golden Score der entscheidende Punkt durch Waza-ari. "Kathrin war heute einfach zu hektisch. Sie hat im Golden Score alles riskiert und das ist leider nicht aufgegangen", resümierte Frauen-Bundestrainer Marko Spittka.
Die 23-jährige Krssakova startete hingegen mit einem Sieg gegen die Weißrussin Daniela Kasanoi (Waza-ari). Danach folgte ein Ippon-Sieg gegen Chen Yun-ting aus Taiwan nach 1:48 Minuten. Doch die Hürde vor dem Einzug ins Pool-Finale war für die Wienerin schier unüberwindbar. Die 27-jährige Trstenjak dominiert die 63-kg-Kategorie und gab sich auch gegen die Athletin des JC Sirvan keine Blöße.
Krssakova zwang die Topfavoritin dank starker Leistung zwar in ein Golden Score, doch nach 1:34 Minuten der Verlängerung ging Trstenjak nach einer Waza-Ari-Wertung als Siegerin von der Matte. Spittka lobte dennoch die starke Leistung Krssakovas. "Das Quäntchen Glück war noch nicht auf unserer Seite", meinte der Coach und bilanzierte das erste WM-Antreten seines Schützlings bei den "Großen" positiv. "Die ersten beiden Kämpfe waren gut und im Achtelfinale hat sie eine ausgezeichnete Leistung geboten."
Als letzte ÖJC-Teilnehmerin ist am Freitag Bernadette Graf am Start. Die Olympia-Fünfte tritt erstmals bei einem Großereignis in einer höheren Gewichtsklasse (-78 kg) als bei den Sommerspielen in Rio an. "Mit Bernadette haben wir ein heißes Eisen im Feuer", meinte Spittka.