Beiden fehlten im Olympia-Ranking nur einige Punkte auf das Ticket. Flug und Reise hatte der nationale Verband gebucht und bezahlt. Nur auf die Nennung der Athleten wurde eben vergessen. "Wegen drei Mausklicks ist es ins Wasser gefallen", trauert HJS-Generalsekretär Hrvoje Lindi gegenüber "24sata" den vier Jahren vergeblicher Arbeit nach.
Leicht angesäuert
Lindi ergänzt, dass es dafür keine Entschuldigung gebe und die zwei verantwortlichen Mitarbeiter mit sechs Monaten ohne Gehalt bestraft werden würden.
Der Frust bei den beiden Sportlern ist naturgemäß groß. "Hätte das jemand absichtlich gemacht, hätte ich das selbst geregelt. Diese Person würde dann nicht mehr auf dieser Welt existieren", findet Kumric deftige Worte.
Gleichzeitig räumt der für Wimpassing in der österreichischen Bundesliga kämpfende Athlet aber ein, dass er mit 22 Jahren noch besser dran sei, als die 33-jährige Miskovic, für die es wohl ihre letzte Olympia-Chance war. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass beide ein starkes Almaty-Ergebnis gebraucht hätte, um noch auf den Zug nach Rio aufzuspringen.
Noch als kleine Draufgabe: Nur wenige vor dem Missgeschick hatte der Verband die beiden noch als Kroatiens Judoka des Jahres geehrt.
Fünf Österreicher in Guadalajara
Kurz vor dem Ende der Olympia-Quali liegen mit Sabrina Filzmoser (bis 57 kg), Unterwurzacher, Bernadette Graf (bis 70), Ludwig Paischer (bis 60) und Daniel Allerstorfer (über 100) fünf Österreicher auf einem mehr oder weniger abgesicherten Rio-Kurs.
Ohne Paischer, der in Japan trainiert, dafür mit Hilde Drexler (bis 63) wird ein ÖJV-Team am kommenden Wochenende beim Masters in Guadalajara (MEX) an den Start gehen. Das hochdotierte Event bildet den Abschluss der zwei Jahre dauernden Olympia-Quali im Judo.
Miskovic und Kumric dürfen dort nicht kämpfen, da für das Masters nur die besten der 16 der Weltrangliste (pro Gewichtsklasse) zugelassen sind.