Die notwendige Zeit genommen
In der Weltrangliste wird Unterwurzacher trotz der langen Pause an der starken siebten Stelle geführt und liegt damit voll auf Olympia-Kurs. Ihre Konkurrentin um den einen nationalen Quali-Platz bis 63 kg, Hilde Drexler, ist derzeit die Nummer 16. Mit dem Titel in Tiflis, ihrem insgesamt fünften auf der World Tour, wird sich Unterwurzacher von der Wienerin absetzen. Wohl eine Vorentscheidung im Kampf um das Rio-Ticket.
Noch wichtiger ist der Sieg jedoch für Unterwurzachers Kopf. Eine Verstopfung eines Lungen-Gefäßes, aufgetreten rund um den Grand Slam in Abu Dhabi im vergangenen Oktober, hatte nicht nur für eine Unterbrechung des Höhenflugs der Innsbruckerin, sondern für reichlich Sorgenfalten gesorgt. Die gesundheitlichen Schwierigkeiten hätten schließlich sogar den Olympia-Traum ins Wanken bringen können.
Unterwurzacher nahm sich aufgrund ihrer guten Position im Quali-Rennen die notwendige Zeit, überstürzte beim Comeback nichts. Nichtsdestoweniger stellte sich nach fünf Monaten die Frage, wo sie denn im internationalen Vergleich nun stehe. Auch wenn in Tiflis die ganz großen Kapazunder ihrer Gewichtsklasse fehlten, konnte sich die Standortbestimmung jedenfalls sehen lassen und gibt Sicherheit.
Die nächste Gelegenheit, weiter am Selbstvertrauen zu arbeiten, bietet der Grand Prix in einer Woche im türkischen Samsun. Dann auch wieder mit Sabrina Filzmoser, die Tiflis aufgrund eines bakteriellen Infekts auslassen musste.