"Der Beginn meines Lebens"
"Ich habe den Wind vom Start bis zum Ziel gespürt. Ich wusste, es wird sehr schwierig, mein Ziel zu erreichen und unter 2:08 zu laufen. Das war bei dem Wind nicht möglich", sagte Chemosin. Über den ersten Karriereerfolg freute er sich aber sehr. "Das ist der Beginn meines Lebens." Nächstes Ziel ist es, möglichst schnell unter die 2:08 zu kommen.
Seine Marathon-Karriere begonnen hat Pfeil, der Debütant verpasste das Olympialimit von 2:14 aber um 2:37 Minuten. Zwar hatte er sich optimal vorbereitet, die Voraussetzungen am Renntag waren es ob des starken Windes aber nicht. "Bei Kilometer 35 habe ich gemerkt, dass der Traum von Olympia wegflutscht. Es ist dann sehr hart geworden, ich bin froh, dass ich im Ziel bin", sagte der angehende Veterinärmediziner.
Pfeil "dankbar für alles"
Er sei überwältigt, was in Wien los gewesen sei. "Ein Marathonlauf in Wien ist noch einmal eine andere Dimension. Ich bin dankbar für alles, das ich auf der Strecke miterleben durfte. Danke an alle, die mich unterstützt haben."
Pfeil, anfangs mit Haube und Handschuhe bekleidet, absolvierte den Halbmarathon in 1:07 und lag damit noch im Plan. Nach Ausstieg der Tempomacher war er gemeinsam mit dem Portugiesen Hermano Ferreira und dem Äthiopier Tolossa Chengere unterwegs. Unterstützung bekam er auch von Trainingskollegin Andrea Mayr, die ihm an Rad begleitete. Sie ist bereits für Olympia qualifiziert und nominiert.
"Viele Träume weggeblasen"
"Es war ein Tag, an dem viele Träume weggeblasen wurden. Es war auch kalt. Es gibt ein paar Läufer, die Olympia-Limits erreicht haben, aber viele sind auf der Strecke geblieben", fasste Athletenkoordinator Mark Milde zusammen.
"Wir haben ein spannendes Rennen bei den Männern gesehen, das war die Zielsetzung. Und das haben wir auch sehr gut hinbekommen. Die Jungs hatten mehr Potenzial als 2:09, aber wenn die Bedingungen so schlecht sind, wird es irgendwann taktisch, und man denkt mehr an die Preisgelder, als an die Zeiten."
"Kalt und anstrengend"
Die 20-Jährige Genemo sorgte für die zweitbeste Frauen-Zeit der Wien-Marathon-Geschichte. Den Streckenrekord hält seit 2000 die Italienerin Maura Viceconte in 2:23:47. Debütantin Ruti Aga (ETH) landete in 2:25:27 auf Platz zwei. Zum dritten Mal gewann damit eine Äthiopierin den Marathon in Wien.
"Es war sehr kalt und anstrengend", sagte Genemo, die nun bereits sechs Marathons absolviert hat. Olympia in Rio ist kein Thema für sie, dafür ist eine Zeit von 2:20 notwendig. Bei besseren Bedingungen hätte sie sich am Sonntag eine Zeit von 2:22 zugetraut.
Karin Freitag wurde mit einer Zeit von 2:43:25 Stunden als 13. beste Österreicherin und entschied das rot-weiß-rote Duell mit Cornelia Köpper (17.) für sich. "Ich habe mich bei Kilometer 36 absetzen können. Damit habe ich nicht gerechnet. Das Ziel war eine Zeit um 2:44 als Vorbereitung für den Salzburg-Marathon."
Top-Läuferinnen biegen falsch ab
Fanto Jimma (ETH) und Debütantin Susan Jeptoo (FRA) bogen beim Halbmarathon falsch ab und liefen ins Ziel. Passiert ist das trotz genauen Briefings, wusste man doch im Vorfeld, dass es eine heikle Stelle ist. Jeptoo kämpfte sich zurück auf die Originalstrecke und wurde am Ende noch Zehnte (2:40:39).
Marathon (42,195 km) | ||
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Männer: | ||
1. Robert Chemosin | (KEN) | 2:09:48 Stunden |
2. Charles Cheruiyot | (KEN) | 2:10:09 |
3. Suleiman Simotwo | (KEN) | 2:10:15 |
4. Sila Limo | (KEN) | 2:10:16 |
5. Raymond Choge | (KEN) | 2:11:07. |
Weiter: | ||
13. Valentin Pfeil | (AUT) | 2:16:37 |
15. Christian Robin | (AUT) | 2:22:51 |
Frauen: | ||
1. Shuko Genemo | (ETH) | 2:24:31 |
2. Ruti Aga | (ETH) | 2:25:27 |
3. Doris Changeywo | (KEN) | 2:31:50 |
Weiter: | ||
13. Karin Freitag | (AUT) | 2:43:25 |
17. Cornelia Köpper | (AUT) | 2:45:37 |
Halbmarathon (21,097 km) | ||
Männer: | ||
1. Corneschi Alexandru | (ROM) | 1:07:00 |
2. Francesco Puppi | (ITA) | 1:10:24 |
3. Robert Gruber | (AUT) | 1:10:34 |
Frauen: | ||
1. Zsofia Erdelyi | (HUN) | 1:15:25 |
2. Frida Lunden | (SWE) | 1:16:42 |
3. Victoria Schenk | (AUT) | 1:17:44 |