Mayer wechselte 2017 vom Fußball zum Laufsport und arbeitete sich bei den Distanzen rasch immer weiter nach oben. Das Marathontraining nahm sie im vergangenen Dezember auf.
Zuvor hatte sie in der Coronazeit bei einem Lauf in der Prater Hauptallee ohne Vorbereitung 2:46:35 erreicht, diesbezüglich spricht sie aber nicht von einem echten Marathon. Ihr Trainingsumfeld sei professionell "von A nach B", die Erfahrung auf der längsten olympischen Strecke noch relativ gering.
"Ich sehe mich selber so mittendrin im Lernprozess. Ich weiß, wie hart ein Marathon ist. Ich weiß aber auch, wie einfach es ist unter Anführungszeichen, wenn man sich gut darauf vorbereiten kann."
Im Vergleich zum Städtemarathon sind bei einer WM beispielsweise keine Tempomacher erlaubt. "Es ist alles anders, wir wissen nicht, ob das Rennen schnell oder langsam losgeht. Das haben wir auch alles trainiert. Ich finde es extrem spannend."
"Irgendwann wird es hart werden, da muss ich komplett drübergehen"
Es habe sie zuletzt nervös gemacht, dass sie gegen die Besten der Welt und aus Europa laufen werde. Sie wisse aber auch, dass sie eine weit schnellere Zeit als 2:30 drauf habe.
Doch darum gehe es nicht im Meisterschaftsrennen. "Es geht nicht um Zeiten, es geht rein darum, wer schafft es ins Ziel. Und vor allem, wer schafft es bei der Hitze ins Ziel. Das sind alles Dinge, die mich extrem motivieren, die extrem gut zu mir passen."
Ihr Rennplan ist, auf den ersten zwei Kilometern mit dem europäischen Feld voll mitzugehen, danach auf die Uhr zu schauen, mit welcher Pace sie unterwegs ist, hochzurechnen und zu reagieren. Sie werde sich an den Konkurrentinnen orientieren und nicht auf Zeiten schauen.
"Der Trainer hat gesagt, ich muss extrem über meine Schmerzgrenze gehen können. Er hat mir drei Punkte gesagt, die ich beachten muss, einer davon ist sterben. Irgendwann wird es hart werden, da muss ich komplett drübergehen." Der Österreichische Verband wird vier Betreuer an der Strecke positionieren, Zielanlauf ist am Heldenplatz, dem Eingang zum Stadtwäldchen.