Nachdem Österreichs Top-Ruderern der Rausschmiss aus dem Leistungszentrum angedroht worden war, hatte sich Sportminister Hans Peter Doskozil Ende September der Sache angenommen. Am vergangenen Montag war es dann soweit: Ein Vertrag wurde unterzeichnet.
Dem war ein vehementes Drängen Doskozils vorausgegangen. Zwar wurde ein vom Minister gesetztes Ultimatum am 10. Oktober nicht eingehalten, was angesichts der letztlich erfolgreichen Nach-Verhandlungen (unter Ministeriums-Ägide) aber zweitrangig ist.
Eckpunkte des Vertrages
Laut LAOLA1-Informationen untervermietet die dem Kanu-Verband gehörende Vienna City Wildwasser GmbH den Ruderern das Ruderzentrum nun zum Selbstkosten-Preis und zwar für die Maximal-Dauer, was in diesem Fall das Jahr 2041 bedeutet. Dann endet nämlich der Pachtvertrag der Wildwasser Gmbh mit der Via Donau. Der dem Infrastruktur-Ministerium gehörenden Unternehmen obliegt nämlich die Verwaltung aller Donau-Gebiete.
"Mei' Gott na, manches dauert halt länger."
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Kosten und Dauer entsprechen der Forderung der Ruderer. Entsprechend erfreut zeigt sich ÖRV-Präsident Horst Nussbaumer. „Für uns ist es enorm wichtig, endlich Planungssicherheit zu haben“, dankt der Oberösterreicher dem Ministerium für dessen Verhandlungsführung.
Bezüglich der Probleme, die durch Überschneidungen der kommerziellen (Rafting-Gäste der Wildwasser-GmbH) sowie leistungssportlichen Nutzung entstehen, sei ein Kompromiss gefunden worden sein.
Kompromiss gefunden
Durch die Einigung bedeutet dies auch grünes Licht für den schon vor Jahren beschlossenen Ausbau des Ruderzentrums (Bootshallen, Ergometer-, Kraftraum). Das Geld wurde schon damals bewilligt und wurde nur zu einem Teil für Sanierungs-Zwecke freigegeben.
Bezüglich der geschafften Einigung gibt sich auch Kanu-Präsident Walter Aumayr zufrieden. Zumindest nach außen hin. „Das ist für beide Seiten optimal“, meint der 77-Jährige. Obwohl er in alten Vertrags-Entwürfen eine andere Kontrakt-Dauer sowie auch einen anderen Mietzins gefordert hatte, störe ihn das nun nicht mehr. „Durch Reden kommen die Leute zusammen.“
Und warum das dann über drei Jahre lang gedauert hat? „Mei‘ Gott na, manches dauert halt länger.“
Ob Fürst Metternich so etwas auch gesagt hat?
Reinhold Pühringer