1) Neuer Name, neue Location
Die "Nacht des Sports" ist Geschichte. Offiziell heißt das von der Österreichischen Sporthilfe und Sports Media Austria veranstaltete Event nämlich nun "Lotterien Sporthilfe-Gala". Auch die Location ist neu. Von 2007 bis 2012 fand die Gala in der "Austria Trend Eventhotelpyramide" in Vösendorf statt, danach wurde der Rote Teppich im "Austria Center Vienna" ausgerollt. 2017 werden die begehrten Trophäen nun erstmals in der Marx-Halle vergeben. Eines bleibt aber gleich: Der Reinerlös kommt gänzlich der Unterstützung von Österreichs Nachwuchs- und Spitzensportlern mit und ohne Behinderung zugute.
2) Jede Menge Lacher
Für eines ist das Event stets gut: Viele Lacher. Dabei sei dahingestellt, ob absichtlich oder nicht. Unvergessen bleibt etwa die Szene aus dem Vorjahr, als Moderator Rainer Pariasek Sportminister Hans-Peter Doskozil live auf der Bühne veräppelte. Der Tatsache, dass der Politiker in seiner Freizeit gerne Badminton spielt, entgegnete der ORF-Sport-Anchorman lachend: "Da habe ich mich schon ein wenig gewundert." Pariasek hatte ob Doskozils stattlicher Figur die Lacher auch auf seiner Seite.
3) Einige Abwesende
Drei der fünf Herren, die noch im Rennen um den Titel "Sportler des Jahres" sind, werden definitiv nicht in der Marx-Halle sein. Marcel Hirscher sagte seinen Auftritt ab, da er gleichzeitig in Prag den ANOC-Award als "Europas Sportler des Jahres" entgegennimmt. Während die Lotterien und die Sporthilfe vollstes Verständnis zeigten, dass der Ski-Star diese einmalige Gelegenheit wahrnehmen will, soll der ORF gar nicht erfreut gewesen sein. Doch nicht nur Hirscher fehlt - auch Dominic Thiem, der am Donnerstag sein Achtelfinale beim ATP-1000-Turnier in Paris bestreitet, und Jakob Pöltl, der mit den Toronto Raptors in der NBA unterwegs ist, werden nicht da sein. Es scheint also sehr gut möglich, dass der Sieger bei den Männern die Trophäe via Videobotschaft entgegennimmt.
4) Überraschungsgäste
2015 bescherte der Auftritt von Kira Grünberg einen überraschenden Gänsehaut-Moment. Rund drei Monate nach ihrem folgenschweren Unfall erschien die querschnittgelähmte Ex-Stabhochspringerin bei der Zeremonie, nicht wenige Gäste verdrückten ob der emotionalen Szenen eine Träne. Im letzten Jahr sorgte Mikaela Shiffrin mit ihrer Laudatio für Marcel Hirscher für staunende Gesichter, der US-Skistar beeindruckte dabei auch mit ihren Deutsch-Kenntnissen. Seit Jahren gelingt es den Veranstaltern, prominente Namen aus Sport, Politik und Kultur für das Event zu begeistern. So darf auch diesmal wieder mit dem einen oder anderen Überraschungsgast gerechnet werden.
5) Verdiente SiegerInnen
Im Vorfeld des Events gehen die Wogen gerne etwas hoch, Diskussionen an diversen Stammtischen erhitzen die Gemüter. Wer soll als SportlerIn des Jahres ausgezeichnet werden? "ER hat es diesmal WIRKLICH verdient!", "Sie MUSS das heuer gewinnen" oder "Eine Frechheit, dass der schon wieder gewinnt!", hört man immer öfter. Bei aller Liebe für typisch österreichische Nörglerei - eines steht fest: Egal, wer die Pokale einheimst, hat es verdient. Das zeigt ein Blick auf die Top 5 der jeweiligen Kategorien. Bei den Herren sind es Marcel Hirscher, Stefan Kraft, Jakob Pöltl, Mensur Suljovic und Jakob Pöltl. Bei den Frauen Ivona Dadic, Anna Gasser, Magdalena Lobnig, Nicole Schmidhofer und Manuela Zinsberger. Beim Team des Jahres fällt die Entscheidung zwischen Clemens Doppler/Alexander Horst, dem ÖFB-Frauennationalteam, der ÖSV-Herren-WM-Staffel Biathlon, Red Bull Salzburg U19 und den Vienna Capitals. Jeder dieser SportlerInnen bzw. Teams hat sportliche Höchstleistungen erbracht und hätte sich einen goldenen Pokal verdient. Wie schwer verschiedenste Leistungen in unterschiedlichen Sportarten zu vergleichen oder werten sind, sollte eigentlich bekannt sein. Statt zu streiten, wer es warum auch immer ein bisschen mehr oder weniger verdient hat, sollten wir alle stolz auf Österreichs Sport-Aushängeschilder sein.