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WWE Royal Rumble - Fällt das Roman Empire?

LAOLA1 Foto: ©

Let’s get ready to rumble! Royal Rumble.

Nein, weder der legendäre Ansager Michael Buffer noch Boxen wird in der Nacht von Sonntag auf Montag (Start: Pre-Show mit Vorkampf 1 Uhr, Hauptshow: 2 Uhr MEZ) im Fokus stehen, einzig der Schauplatz bleibt der gleiche: Der Ring, wenn im Amway Center von Orlando das erste WWE-Highlight des Jahres auf dem Programm steht, der Royal Rumble.

Dabei sah die Aussicht für die bekannteste Wrestling-Promotion zum Jahreswechsel noch ziemlich düster aus. Zuschauerzahlen im Rekordtief, langweilige Storylines und Topstars verletzt oder als Teilzeit-Wrestler nicht aktiv.

Als dann auch noch Anfang Jänner das wegen einer Schulter-Operation monatelange Aus von Company-Aushängeschild John Cena durchsickerte, hielt sich das Royal-Rumble-Fieber in Grenzen.

Einen Tag vorher ist die zuvor angsteinflößende Krise aber, zumindest vorübergehend, vergessen, sind alle Augen mit Hochspannung auf den Pay-per-View gerichtet.

Hauptverantwortlich hierfür ist das namensgebende Royal-Rumble-Match, indem die 30 teilnehmenden Athleten nicht um das traditionelle Ticket für das Wrestlemania-Main-Event kämpfen, sondern erstmals in der 29-jährigen Geschichte der Veranstaltung die WWE World Heavyweight Championship verteidigt wird. Zudem stehen vier weitere Titelkämpfe auf der Match-Card.

LAOLA1 klärt über die Hintergründe der Kämpfe auf.

Royal Rumble: WWE World Heavyweight Championship

Regeln: 30 Teilnehmer, wobei zu Beginn zwei Athleten im Ring beginnen und im regelmäßigen Zeitabstand jeweils ein weiterer bis zur Nummer 30 ins Geschehen eingreift. Eliminiert ist derjenige, der über die obersten Seile aus dem Ring befördert wird und mit beiden Füßen den Boden berührt. Sieger ist der letzte im Ring Verbliebene.

Roman Reigns hätte es einfacher haben können. Er hätte es wirklich einfacher haben können. Da stand er nun Ende November nach seinem Sieg gegen Blutsbruder Dean Ambrose bei den Survivor Series am langersehnten Ziel und hielt endlich den wichtigsten Titel in der Hand. Genau diese streckte ihm auch Triple H entgegen, bereit zur Zusammenarbeit.

Letztere bildet im Duo mit Ehefrau Stephanie McMahon „The Authority“ und hat das Sagen in der WWE. Nicht immer mit lauteren Mitteln, aber erfolgreich. Auf ihrer Visitenkarte steht immerhin die Inthronisierung und 220-tägige Regentschaft von Seth Rollins, dessen Titel aber nach seinem Kreuzbandriss für vakant erklärt worden war. Als Schützling der "Authority" geht es einem also gut.

Ein Handschlag und Reigns wäre dieser Schützling geworden. Er verzichtete aber als „Face“ (Guter) und servierte Triple H per Spear ab. Ein Fehler.

Sheamus nutzte nämlich das Chaos und cashte seinen Money-in-the-Bank-Koffer ein. Zwei Brogue-Kicks und Augenblicke später war der Ire neuer WWE Champion. Und im Gegensatz zu Reigns besiegelte Sheamus nur allzu gerne die Kooperation mit der Authority.

Reigns unleashed

Gegen die neue Übermacht war Reigns chancenlos, zumal sich Sheamus noch mit der League of Nations verstärkte, bestehend aus dem Bulgaren Rusev, dem Mexikaner Alberto del Rio und dem Briten King Barrett. Die „Chance“, in 5:15 Minuten (in Anspielung auf seine ebenso kurze Regentschaft) den Titel zurückerobern, verlor Reigns wenig überraschend genauso wie das Re-Match beim Event „Table, Ladder and Chairs“, beide Male durch Eingriffe der League of Nations. Ein Eingriff, eine Ungerechtigkeit zu viel.

Doch Erfolg bringt Neider, so trennte sich Paige von ihren einstigen Freundinnen, verlor aber drei Titelmatches gegen Charlotte.

Letzterer stieg der Triumph in der Folge jedoch zu Kopf und sie begann, unfaire Mittel gegen ihre verbliebene beste Freundin Becky anzuwenden. So fakte sie während eines Matches eine Verletzung, um die besorgte Lynch zu überrumpeln. Mittendrin statt nur dabei: WWE-Legende Ric Flair, der seiner Tochter beim Betrügen hilfreich unter die Arme greift.

Als Becky das erste direkte Duell des Jahres gewann, bedankte sich Charlotte dafür, indem sie diese verprügelte. Der Heel-Turn war vollzogen, mit dem Höhepunkt des Titelmatches beim Royal Rumble.

WWE United States Championship
Alberto Del Rio vs. Kalisto

Das WWE-Universum staunte nicht schlecht, als Ende Oktober plötzlich Alberto del Rio bei „Hell in a Cell“ auftauchte. Der Mexikaner wurde nämlich erst 2014 nach einem umstrittenen, rassistischen Zwischenfall mit einem Mitarbeiter von der WWE entlassen. Seither zeigte er bei anderen Wrestling-Promotions (AAA, Ring of Honor, Lucha Underground) auf.

Ganz überraschend gab Del Rio aber nicht sein Comeback in der WWE, der immer mehr die Stars ausgingen und für den am für die Finanzen so wichtigen, weil Wrestling-begeisterten südamerikanischen Markt kein Aushängeschild hatte. So ergab das eine das andere und der Mexikaner konnte sogar prompt John Cena den WWE United States Championship entreißen, den er bis in den Jänner verteidigen konnte.

Doch als überheblicher Heel verlor er völlig überraschend den Titel im inner-mexikanischen Duell gegen den krassen Außenseiter und 1,68 Meter kleinen Kalisto. Zwar holte er sich die Championship nur drei Tage später wieder zurück, die Fehde war aber geboren und so muss Del Rio seinen Titel beim Royal Rumble erneut verteidigen.

WWE Tag Team Championship
The New Day vs. The Usos

So schnell kann es in der WWE gehen. Das Tag-Team “The New Day”, bestehend aus den drei Afro-Amerikaner Kofi Kingston, Big E und Xavier Woods, wurde im November 2014 installiert. Mit der „Power of Positivity“ sollte das als Face-Team konzipierte Triumvirat die Herzen des Publikums gewinnen, was aber mit dem stereotypen Gospel-Gruppen-Image nichts anzufangen wusste und dieses gnadenlos ausbuhte. „New Day sucks“.

Doch anstatt in der Versenkung zu verschwinden, nutzten die Drei die Erniedrigungen zu ihren Gunsten. Das Positivdenker-Gimmick blieb, wurde fortan aber als Heel dazu genützt, um Gegner und Publikum zur Weißglut zu bringen. Der Plan ging auf, denn im Wrestling gilt der Spruch „bad publicity is good publicity“.

Seither ist „The New Day“ unbestrittener Bestandteil der Shows und sorgt mit seiner extrem überspielten Version des Positivdenkens und grandiosen Promos immer wieder für Lacher. Selbst ein respektloses Ständchen mit Trompete für die Stadt Brooklyn schaute dabei raus.

Sonntagnacht soll jedenfalls Schluss mit lustig sein, wenn The Usos die Heel-Gruppe zum Titelmatch herausfordern.

„It’s a new day, yes it is?“

 

Andreas Gstaltmeyr

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