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Die heißesten Gerüchte aus der WWE

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Arlington macht sich bereit für die Wrestling-Show des Jahres.

Wenn am Sonntag die 32. Ausgabe von WrestleMania über die Bühne geht, steht die 365.000-Einwohner-Stadt im US-Bundesstaat Texas Kopf.

Mehr als 90.000 Fans werden zum Mega-Event erwartet, ein neuer Zuschauerrekord (bislang 93.173) wird erwartet. Für Unterhaltung sorgen die WWE Superstars rund um Triple H, Brock Lesnar und Roman Reigns.

Doch schon Tage vor dem eigentlichen Höhepunkt kocht die Stimmung unter den Fans, die Gerüchteküche brodelt wie selten zuvor. Man hört von Rücktritten, Comebacks und Legenden, die eine wesentliche Rolle spielen sollen.

Auch ein Heel-Turn zweier Superstars, also der Wechsel vom Guten zum Bösewicht, wird in Fachmedien einschlägig diskutiert und von Ikonen wie "Stone Cold" Steve Austin oder Mick Foley sogar gefordert.

LAOLA1 greift die heißesten Gerüchte auf und gibt eine Einschätzung ab:

Die WWE splittet ihr Roster

Matthias Nemetz: Bitte nicht. Die WWE braucht vieles, aber sicher keinen strikten Rostersplit. Aktuell fehlen dazu eindeutig die Superstars. Verletzungen, Rücktritte und Auszeiten zahlreicher Wrestler machen sich bemerkbar. Wie will man zwei Shows ordentlich und abwechslungsreich gestalten, wenn einfach die nötigen Top-Leute fehlen? Ja, der „Kampf“ würde dem Produkt gut tun, man könnte sich gegenseitig pushen - aber bitte nicht auf Zwang in der momentanen Situation.

Man kann das Roster aufteilen, wenn es zu viele Stars für eine Show gibt. Zurzeit  ist es mit den vorhandenen Workern schwer genug, eine gute Show auf die Beine zu stellen. Angenommen Triple H, Brock Lesnar, John Cena, der Undertaker und Roman Reigns treten nur noch bei Raw auf, wer bleibt dann für Smackdown? Ein paar Midcarder, aber keine richtigen Stars. Selbst die verletzten Seth Rollins und Randy Orton könnten die Kohlen wohl nicht aus dem Feuer holen.

Die zweite Show hat es selbst mit Star-Power schwer genug, die Ratings sehen alles andere als rosig aus. Der strikte Rostersplit könnte zwar eine Chance für unterschätzte Wrestler sein, die nicht im Rampenlicht stehen, bei Smackdown zu Top-Stars zu wachsen, aber wohl eher der Untergang für die zweite WWE-Show sein.

Christoph Nister: Die Gerüchteküche brodelt, der Roster könnte wieder geteilt werden. Es gibt sogar neu von der WWE produzierte Grafiken, die als Indiz dafür gewertet werden.

Um ehrlich zu sein: Ich bin grundsätzlich großer Befürworter eines Splits, aber nicht ganz sicher, ob die WWE dafür aktuell breit genug aufgestellt ist. Andererseits wäre es eine geniale Möglichkeit, um derzeit unter Wert verkauften Superstars eine Plattform bieten zu können, damit sie ihr Potenzial entfalten können. Mit einer Splittung gäbe es zudem wieder mehr Titel (WWE und World Heavyweight Championship, WWE Tag Team und World Tag Team Championship, evt. Cruiserweight?) und damit mehr Chancen auf einen Gürtel.  Auch eine Wiedereinführung des Drafts hätte einen besonderen Reiz.

Entstanden ist dieses Gerücht mit der Rückkehr von Shane McMahon. Nüchtern betrachtet ist die Chance auf die Trennung daher eher gering, denn Shano-O-Mac tauchte nur wieder auf, da das ursprünglich geplante Match zwischen dem Taker und John Cena aufgrund dessen Verletzung (Riss der Rotatorenmanschette) platzte.

Da McMahon Junior jedoch vom Publikum gefeiert und sehnsüchtig ein Umschwung in der WWE herbei gesehnt wird, sollten Vince und seine Vertrauten alles daran setzen, ihn langfristig an die Company zu binden. Und wenn Seth Rollins, Randy Orton und Cena erst wieder fit sind, scheint auch der Roster breit genug für eine Trennung zu sein.

John Cena/Roman Reigns turnt Heel

Nemetz: John Cena als Heel? Oh ja, das wäre es. Schon in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Top-Stars die jahrelang als Face unterwegs waren, als Bösewichte aufblühen können. Um es mit Faust zu sagen: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“

Die WWE hätte schon oft genug die Chance gehabt, Cena zum Heel zu turnen – den Mut, es auch wirklich zu tun, hatte man scheinbar nie. Viel wahrscheinlicher ist ein Turn von Roman Reigns. Der zieht ja bekanntlich schon seit längerem negative Reaktionen. Fans sehen den Cousin von Dwayne Johnson falsch eingesetzt – seine Rolle als Face wirkt zu sehr aufgesetzt. Ein Turn direkt bei Wrestlemania scheint schwer machbar, Gegner Triple H ist einer der absoluten Bösewichte.

Dass sich Reigns der Authority anschließt, macht keinen Sinn. Bleibt nur ein Turn bei Raw nach Wrestlemania. Dort könnte Reigns ausgerechnet seinem ehemaligen „Shield“-Partner Dean Ambrose, dem wohl heißesten Face der Liga, in den Rücken fallen. Wie auch immer, Reigns wird früher als später zum Heel turnen, da bin ich mir sicher. Mein Wunschszenario: Reigns gewinnt den Titel im Mainevent, sein Onkel "The Rock" kommt in die Halle, um mit ihm zu feiern. Doch der frischgebackene Champion wendet sich gegen seinen Blutsverwandten und streckt ihn mit einem Spear nieder. Er wäre auf Anhieb der ultimative Bösewicht.

Nister: Es ist der Wunsch, nein, fast schon der Traum vieler WWE-Interessierter, dass einer der beiden endlich zum Heel turnt. Auch meiner. Viel zu lange fährt man eine eindimensionale Strategie. Klar, aus Marketing-Sicht bringen Cena, der angeblich kurz vor einem Comeback steht, und Reigns die meiste Kohle, weil sie die Lieblinge der jungen Fans sind. In den Hallen werden beide, vor allem Reigns, gnadenlos ausgebuht.

Wie heißt es doch so schön: No risk, no fun. Die WWE blieb in ihrer Entwicklung der letzten Jahre in einigen Bereichen stehen. Die Fehden waren häufig wenig mitreißend, Innovationen blieben aus. Mit einem Heel-Turn von Cena oder Reigns würde ordentlich Action reinkommen. Lasst doch einen der beiden Mal richtig durchdrehen und die WWE auf den Kopf stellen.

Ich erinnere an einen der legendärsten Wrestling-Momente der Geschichte: 1996 bei WCW „Bash at the Beach“ rechneten alle damit, dass Hulk Hogan sich mit Randy Savage, Sting und Lex Luger verbünden und die Outsiders (Kevin Nash und Scott Hall) vernichten würde. Der „Hulkster“ turnte aber Heel, die nWo (New World Order) war geboren. Solche Überraschungsmomente sind es, die die Faszination Wrestling ausmachen. McMahon sollte Eier haben und etwas wagen. Ich befürchte allerdings, dass alles bleibt, wie es ist.

Legenden greifen bei WM entscheidend ein

Nister: Von Steve Austin über Goldberg bis Shawn Michaels werden zahlreiche Legenden gehandelt, Matches durch ihr Eingreifen zu entscheiden. Wirklich realistisch sind – leider – nur die wenigsten. Von einem Goldberg-Comeback wird seit Jahren spekuliert und so reizvoll es auch wäre, die Chancen darauf sind aus meiner Sicht verschwindend gering.

Ein Erscheinen Austins in seinem Heimat-Bundesstaat wirkt deutlich plausibler, auch Michaels, der im Rahmen von WrestleMania Termine für die WWE wahrnimmt, könnte eine Rolle spielen – gut vorstellbar, dass er im Match seines Freundes Triple H um die WWE World Heavyweight Championship, das wohl als No Disqualification Match angesetzt wird, seine Finger im Spiel hat.

Warum nicht auch einen Mick Foley auf das Duell Ambrose vs. Lesnar ansetzen? Es würde sicher mehr Leute von den Sitzen reißen als die kolportierte Einmischung der Wyatt Family (weiter unten mehr), denn davon ist inzwischen auszugehen. Da wären wir wieder bei den Überraschungen, die leider viel zu oft ausbleiben.

Nemetz: Kommt darauf an, was man unter „Legende“ versteht. Ich nehme einfach einmal Wrestler her, die ihre Karriere bereits beendet haben und nicht offiziell für Wrestlemania eingeplant sind. Hier lautet die Antwort ganz klar nein. Sting ist verletzt und dürfte bei der „Hall of Fame“-Zeremonie seine Karriere beenden. Eine Rückkehr von Goldberg wäre ein richtiger Wow-Moment, die Wahrscheinlichkeit ist aber äußert gering.

Einzig Steve Austin dürfte neben dem angekündigten Host The Rock in seiner Heimat Texans auftauchen. Richtig viel Impact hat ein „normaler“ Auftritt der „Texas Rattlesnake“ nicht – dazu müsste er schon entscheidend in ein Match eingreifen. Daran glaube ich einfach nicht.

Zudem spielen mit Triple H, dem Undertaker, Shane McMahon und Chris Jericho schon vier etwas ältere Herren, die man allesamt als „Legenden“ bezeichnen könnte, eine wichtige Rolle. An das Comeback oder Auftauchen einer richtigen Legende glaube ich deshalb nicht.

 

Die Wyatt Family entscheidet Ambrose vs. Lesnar

Nister: In der offiziellen WM32-Card der WWE taucht die Wyatt Family nicht auf. Da ich beim besten Willen nicht davon ausgehe, dass für Bray Wyatt und seinen Anhang kein Platz vorgesehen ist, darf man das als Indiz werten, dass die Gruppierung einen Kampf sabotiert und möglicherweise entscheidend eingreift. Lust darauf habe ich aber keine. Die Gruppierung hat ihr Momentum schon lange verloren, sie jetzt unnötig wieder zu pushen, macht wenig Sinn.

Besonders erschreckend finde ich, dass Braun Strowman als Liebling von Vince McMahon gilt und als Siegkandidat für die André the Giant Memorial Battle Royal gehandelt wird. Eine Fehde Lesnar gegen die Wyatt Family für SummerSlam soll auch schon angedacht sein. Hoffentlich lenken die Bosse rechtzeitig ein und ändern ihren Plan ...

Nemetz: Hier scheint ein Eingriff wahrscheinlich, ich persönlich brauche ihn aber nicht. Das Match hat das Potenzial, das absolute Highlight des Abends zu werden. Ich will hier einfach einen brutalen Street Fight sehen. Das Tier Lesnar gegen den Publikumsliebling Ambrose. Die Maschine gegen den ausgefuchsten Techniker. Hier dürfte es „Old School“ werden – Waffen werden zum Einsatz kommen und es könnte sogar Blut fließen.

Ein Eingriff ist in so einem Match immer möglich und die Wyatts haben sonst noch keinen Spot auf der WM-Card, deshalb gehe ich leider fast davon aus. Fragt sich nur, wie man das anstellen will. Ein Sieg von Ambrose hätte weit weniger Impact, wenn die Wyatts zuvor Lesnar attackieren. Und ein Sieg des ehemaligen UFC-Champs trotz Eingriffs hätte irgendwie etwas von „Super-Cena“ und würde Ambrose schwächen. Eigentlich eine Lose-Lose-Situation.

 

Die Bella-Twins bereiten ihren Abschied vor

Nemetz: Fast zehn Jahre lang waren die Bellas fixer Bestandteil der WWE. Seit 2007 versüßen die Zwillinge das Programm der größten Wrestling-Organisation, aber schon bald ist Schluss. Brie, die mit Ex-WWE-Superstar Daniel Bryan verheiratet ist, dürfte sich schon nach Wrestlemania aus dem Business zurückziehen. Das Paar will eine Familie gründen, mit 32 Jahren hat Brie zwar noch keine Eile, aber auch nicht mehr massenhaft Zeit.

Ihr Zwilling Nikki, mit John Cena liiert, könnte ihre Karriere nach einer schweren Nackenverletzung beenden. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass derartige Verletzungen immer öfter in einem Rücktritt resultieren. Steve Austin, Edge und zuletzt Daniel Bryan, um nur einige zu nennen.

Nister: Brie kündigte schon vor längerer Zeit an, dass sie sich im Sommer aus der WWE zurückziehen und mit ihrem Ehemann Daniel Bryan eine Familie gründen will. Aktuell überschlagen sich jedoch die Ereignisse. Nach Bryans Rücktritt aufgrund zahlreicher Gehirnerschütterungen steht auch seine Frau vor dem unmittelbaren Aus.

Mehrere Medien berichten, dass sie in der RAW-Sendung nach WrestleMania ihr Aus bekannt gibt, da Bryan mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat und sie für ihn da sein will. Der ehemalige WWE-Champion und Fan-Liebling musste sämtliche geplanten Termine im Umfeld des Saison-Highlights, u.a. war eine Tribut-Show für ihn geplant, kurzfristig absagen.

Doch nicht nur Bries, sondern auch Nikkis Tage in der WWE könnten schon bald gezählt sein. Eine schwere Nackenverletzung zwingt sie seit Ende 2015 zum Pausieren. Gerüchten zufolge wird John Cenas Freundin zwar zur Company zurückkehren, jedoch kann sie aufgrund der Schwere ihrer Verletzung bestenfalls noch als Teilzeit-Wrestlerin agieren. Für die Diven-Riege wäre ein Abschied der Bella Twins ein herber Verlust.

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