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Wer sind unsere heißen Eisen für Tokio 2020?

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ÖOC-Präsident Karl Stoss hob in seiner Rio-Bilanz die hoffnungsvollen weil jungen Top-Ten-Athleten hervor.

Sportler wie Judoka Bernadette Graf (5.), Schützin Olivia Hofmann (5.) oder Lukas Weißhaidinger sollen 2020 in Tokio dann die Ernte einfahren.

LAOLA1 wagt den Blick in die Kristallkugel: Wer sind aus heutiger Sicht mögliche Medaillen-Kandidaten in Japan?


Segeln:

Angefangen bei den Medaillenbringern von Rio: Kurz nach dem Höhepunkt ist vieles in der Schwebe. Egal ob Bronze-Gewinner Zajac/ Frank, Vadlau/Ogar, Delle Karth/Resch oder Schmid/Reichstädter - unsere komplette Olympia-Flotte könnte künftig getrennte oder neue Wege beschreiten.

Was jedoch für Tokio zuversichtlich stimmt, ist zum einen Mastermind und Erfolgsgarant Georg Fundak. Der OeSV-Sportdirektor beginnt jetzt schon mit den Vorbereitungen für 2020. Zum anderen drängen mit den Junioren-Vizeweltmeistern Mähr/Bargehr (470er) sowie Bildstein/Hussl (49er) starke Boote nach.


Schwimmen:

Felix Auböck ist die personifizierte Hoffnung in den heimischen Becken. Dem 19-Jährigen gelang bei seinem Olympia-Debüt ein österreichischer Rekord über 200m Kraul (18.). Bei ihm wird es darauf ankommen, welche Entwicklung er bei seinem nun beginnenden Studium in Michigan nimmt.

Das Synchron-Duett mit Eirini-Marina Alexandri und Anna-Maria Alexandri muss sich nach dem Final-Einzug in Rio (12.) unter anderem noch ein höheres Standing erarbeiten.


Leichtathletik:

Diskuswerfer Weißhaidinger ist nach dem überraschenden sechsten Platz in aller Munde, darf sich fortan in der Diamond League, also auf höchster Meeting-Ebene, beweisen.

Wenn in der heimischen Leichtathletik von Zukunftshoffnungen die Rede ist, wird alles von Sarah Lagger überstrahlt. Als erst 16-Jährige (!) holte die Siebenkämpferin mit Gold die erste österreichische Medaille bei einer U20-WM. Auch wenn sie in Tokio erst 20 Jahre alt sein wird, hat sie ihr Sponsor vorsorglich schon einmal nach Rio eingeladen, damit sie ein wenig das Ambiente und den Rummel bei Olympischen Spielen kennenlernt. Generell schickt sich der Siebenkampf an, die Schokoladen-Disziplin des ÖLV zu werden. Ivona Dadic würde bei ihren dritten Spielen 26 sein. Dichte ist Trumpf: Mit Verena Preiner (21), Siebente der EM, und Karin Strametz (18), Siebente der Junioren-WM drängen zwei weitere nach.


Judo:

Abseits von Bernadette Graf (5. in Rio) und Kathrin Unterwurzacher (7.) zeichnet sich mit Blick Richtung Tokio nach aktuellem Stand keine weitere Medaillen-Hoffnung ab. Der für Rio qualifizierte Daniel Allerstorfer kann mit den Besten noch nicht mithalten.

Im Nachwuchs laufen zwar verbandsinterne Projekte namens „Team 2020“, wobei aber insbesondere bei den Herren gleich mehrere Leute mit Potenzial abhandenkamen. Bei den Damen zeigten mit Magda Krssakova und Michaela Polleres ausgerechnet Athletinnen aus den Gewichtsklassen der beiden Rio-Starterinnen auf. Schließlich darf bei Olympia nur ein Vertreter pro Kategorie teilnehmen.


Wildwasser-Slalom:

Corinna Kuhnle wäre 2020 33 Jahre alt, womit Tokio für die Höfleinerin genau richtig kommen könnte, um ihre Karriere zu krönen. Mit der aktuell 20-jährigen Lisa Leitner macht eine ehemalige Junioren-Europameisterin von hinten Druck, die intern bisher hinter Kuhnle und Violetta Oblinger-Peters die dritte Geige spielte.

Ihr jüngerer Bruder, Mario, konnte mit seinem Semifinal-Einzug und Rang 13 eine erste olympische Duftmarke setzen. Er matchte sich schon in dieser Quali mit Felix Oschmautz. In Tokio wird erstmals der Canadier Einer olympisch sein, in dem man Viktoria Wolffhardt und YOG-Siegerin Nadine Weratschnig im Blickfeld haben sollte.


Rudern:

Für Magdalena Lobnig, die Sechste von Rio, sollte angesichts ihrer 26 Jahre ein weiterer Olympia-Zyklus gut in die Karriere-Planung passen. Dahinter will der Leichtgewichts-Doppelzweier mit Paul und Bernhard Sieber nach Rang zwölf einen weiteren Angriff wagen. Von unten herauf gelten Ferdinand Querfeld und Christoph Seifriedsberger, Dritte der Junioren-WM 2014, als heiße Aktie, die schon früh das Erreichen des Olympia-Finals 2020 als ihr Ziel erklärt hat.


Tennis:

Wenn Dominic Thiems Entwicklung so weitergeht, dann darf man ihn weit oben auf der Rechnung haben. Bleibt nur die Frage: Will er auch? Nach seinem Korb für Rio tönte der 22-Jährige jüngst, sich gut vorstellen zu können, in vier Jahren mit dabei zu sein.


Schießen:

Olivia Hofmann ist nach Rang fünf im Kleinkaliber-Dreistellungsmatch in aller Munde. Zumal das gar nicht die Spezial-Disziplin der Tirolerin war, die mit 24 Jahren noch zum jungen Gemüse unter den Schützen zählt.


Klettern:

Aus österreichischer Sicht ist die Aufnahme von Klettern ins olympische Programm an und für sich mit einem deutlichen „Juhu!“ zu bewerten. Allerdings sorgt der geplante Kombinations-Modus aus Vorstieg, Bouldern und Speed für Unverständnis und Skepsis. International ist dieser völlig unüblich. So oder so – mit unter anderem Jakob Schubert, Anna Stöhr oder Jessica Pilz hat Österreich gleich eine Reihe an aussichtsreichen Sportkletterern.


Karate:

Die nächste neue Olympia-Sportart. Mit Bettina Blank und Alisa Buchinger verfügt Österreich über zwei Silbermedaillen-Gewinner der European Games. Der nächste internationale Gradmesser ist die Heim-WM Ende Oktober in Linz.

 

Reinhold Pühringer


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