Djokovic bleibt Mann der Stunde
Unabhängig von der Konkurrenz ist aber Djokovic weiter der Mann der Stunde. Nur noch zwei Siege fehlen ihm zu Gold, bisher hat er in Tokio keinen Satz abgegeben. Djokovic hat dieses Jahr bereits die Australian und die French Open sowie Wimbledon gewonnen. Holt er Olympia-Gold in Tokio und dann auch noch das vierte Grand-Slam-Turnier in New York, dann hat er den "Golden Slam". Das Kunststück, alle vier Majors innerhalb des gleichen Kalenderjahres zu gewinnen und es noch mit Gold zu krönen, ist zuvor nur der Deutschen Steffi Graf (1988) gelungen.
Wie schwer sich die Tennis-Stars, die ja rund um die Welt reisen und viele Klimawechsel gewohnt sind, tun, zeigt auch, dass man auf dem Center Court auch jeweils einen Schlauch mit frischer Kaltluft zu den Spielerbänken gelegt hat. In den Pausen sah man Djokovic immer wieder, sich damit zu kühlen oder einzuatmen.
Bei den Damen steht die Schweizerin Belinda Bencic nach einem weiteren Marathon-Match im Kampf um Gold, also im Finale. In Abwesenheit von Weltstar Roger Federer haben die Eidgenossen damit trotzdem eine Olympia-Medaille im Tennis sicher. Bencic fixierte nach 2:44 Stunden mit einem 7:6(2),4:6,6:3 über die Kasachin Jelena Rybakina ihren Platz im Endspiel. In diesem trifft die Weltranglisten-Zwölfte auf die Ukrainerin Jelina Switolina oder die Tschechin Marketa Vondrousova. Auch im Doppel kann die 24-jährige Bencic noch eine Medaille gewinnen.
Im Damen-Einzel hat es - wie oft bei den vergangenen Grand-Slam-Turnieren - zahlreiche Überraschungen gegeben. Die Topfavoritinnen Ashleigh Barty aus Australien und Osaka scheiterten unerwartet schnell. Das zweite Halbfinale zwischen Switolina und Vondrousova war noch ausständig.