Premiere für Liu Yuan
Dementsprechend aussichtslos schien das Unterfangen schon ab der Auslosung. Zumindest der Gewinn eines Satzes war das Vorhaben, mehr als zweimal sechs Punkte in einem Durchgang sind es dann aber nicht. Liu/Liu gelingt das im zweiten Satz, Polcanova im dritten.
Im dritten Match kommt Liu Yuan nicht über insgesamt acht Punkte hinaus. Während Liu Jia und Polcanova im Einzel-Turnier im Einsatz gewesen waren und Polcanova auch im Mixed, sind es für die 35-Jährige ihre Premieren-Einsätze.
"Ich habe das Spiel genossen und versucht, mein Bestes zu geben", sagt Liu Yuan auf Nachfrage der APA. "Aber China ist zu stark, sie trainieren auch viel mehr." Am Abend davor sei die Entscheidung gefallen, dass sie neben dem Doppel an der Seite von Liu Jia statt ihr auch im Einzel zum Einsatz komme. Sie habe Video-Analysen von allen drei Chinesinnen gemacht, im Grunde hätten aber alle kaum Schwächen. "Sie haben kaum Fehler gemacht", sagt Liu Yuan.
Sie hatte ab dem Abflug am 9. Juli zunächst ins Trainingslager nach Fuchu mehr als drei Wochen auf ihren Olympia-Einsatz warten müssen. "Ich habe einen Tag gebraucht, um meinen Rhythmus zu finden. Dann habe ich mir die Zeit aber gut eingeteilt."
"Wahnsinn, die sind so schnell"
Liu Jia hingegen kann sich über zu wenig Matches nicht beschweren, im fünften Einzel hatte der Körper gestreikt. Für das Team wurde die 39-Jährige wieder spielfähig: "Ich habe Schmerzmittel genommen, aber ich bin sicher nicht zu 100 Prozent fit."
Polcanova wiederum hatte die aktuell schwierigste Aufgabe im Frauen-Tischtennis, eben gegen die Weltranglistenerste und Olympiasiegerin zu spielen. "Ich habe das Einzel-Finale im Fernsehen geschaut und da habe ich mir schon gedacht, Wahnsinn, die sind so schnell. Ich habe gesehen, wie übermächtig sie sind." Natürlich habe dann auch Nervosität eine Rolle gespielt, der Respekt.
Im März 2020 kurz vor Pandemie-Ausbruch war es mit einem 0:4 bei den Katar Open in Doha nicht besser gelaufen.