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Dadic will den Zwischenstand nicht wissen

Dadic will den Zwischenstand nicht wissen Foto: © GEPA

Ivona Dadic greift am zweiten Siebenkampftag bei den Olympischen Spielen in Tokio vom achten Zwischenrang aus an.

"Es war nicht mein Supertag, aber ein Okay-Tag", kommentiert die Oberösterreicherin ihre 3.800 Punkte. Es führt Anouk Vetter aus den Niederlanden mit 3.968 vor den Belgierinnen Noor Vidts (3.941) und Nafissatou Thiam (3.921). Verena Mayr rangiert nach vier Disziplinen mit 3.665 Zählern an 16. Stelle.

"Über Punkte denke ich noch nicht nach. Ich muss Vollgas geben, das Feld liegt eng zusammen", will sich Dadic im Kampf um die Medaillen noch keinen Überblick verschaffen.

Ihr Tag begann solide. Sie lief die 100 m Hürden bei brütender Hitze in 13,61 Sek. "Ich war bis zur fünften, sechsten Hürde recht gut unterwegs. Dann habe ich nicht mehr mitrennen können."

An die WM 2019 in Doha und den "Horrorwettkampf" habe sie nur im Vorfeld einmal gedacht. Damals erlitt sie im Hürdensprint eine Zerrung im linken Oberschenkel und musste aufgeben. "Ich habe das sehr gut ausblenden können."

Hochsprung als Highlight

Ihr Highlight des Tages war der Hochsprung, in dem sie mit 1,83 m ihre persönliche Bestleistung einstellte. "Ich bin sensationell eingesprungen. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Es war dann alles im ersten Versuch, da baut sich dann einfach ein Wettkampf auf."

Die Kugel stieß sie auf 14,10 m und blieb unter ihren Erwartungen, die Technik habe nicht gepasst. Anschließend ließ sie über die halbe Stadionrunde 24,33 Sek. folgen. Das sei eine halbe Sekunde über der Bestleistung, angesichts der Schwierigkeiten im Laufbereich in dieser Saison aber in Ordnung.

Es sei ein turbulenter Lauf gewesen, auch weil mit der Mitfavoritin Katarina Johnson-Thompson eine langjährige Mitstreiterin und zwischenzeitliche Trainingspartnerin neben ihr stürzte.

"Ich kann das nachvollziehen, wenn bei so einem Großereignis der Körper versagt", meint Dadic, die gleich unterstützend zur Britin ging. "Ich hätte mir das damals auch gewünscht, nicht alleine über diese Ziellinie gehen zu müssen. Ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist."

Johnson-Thompson kehrte erst von einem Achillessehnenriss zurück.

Mayr kann Tränen nicht verbergen

Für die zweite Österreicherin begann es überhaupt nicht nach Wunsch. Nach 13,65 Sek. im Hürdensprint ("Ich habe von der Gegnerin zweimal die Hand draufgekriegt, das hat mich auch ein bissl rausgebracht") gingen im Hochsprung 1,77 m in die Wertung von Mayr ein.

"Ich bin super eingesprungen, habe es dann aber am Punkt nicht gebracht. Das ist schade und ärgerlich", sagt die Oberösterreicherin, die sich vorgenommen hatte, am Nachmittag wieder anzugreifen.

Dies gelang ihr mit 13,59 m im Kugelstoßen nicht. "Das Einstoßen war locker, im Wettkampf habe ich zu denken angefangen. Mit den 200 m bin ich recht zufrieden, wenn man den Trainingsrückstand bedenkt", sagt sie über ihre 24,55 Sek.

Die Enttäuschung über die Gesamtleistung lässt sich aber nicht verbergen. Noch vor zwei Jahren holte sie in Doha bei der WM die Bronzemedaille. "Da war ich in einem Flow, bin auf einer Glückswelle mitgeschwommen. Aber wenn man ein bisschen an sich zweifelt, fängt man mehr zum Grübeln an, dann kommen die Fehler."

Für den zweiten Tag nimmt sich die ÖLV-Rekordlerin vor, sich auf die einzelnen Disziplinen zu konzentrieren. "Vielleicht kann ich noch eine Bestleistung machen, oder eine Saisonbestleistung übertreffen. Es sind meine ersten Spiele, ich lerne sehr viel dazu", erklärt die 26-Jährige.

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