Kiesenhofer "nicht der Typ, der gerne im Rampenlicht steht"
Die in der Schweiz als Mathematikerin arbeitende Kiesenhofer, die als Amateurin die versammelte Weltelite düpiert hatte, genießt den ungewohnten Rummel um ihre Person nicht wirklich. "Ich bin nicht so der Typ, der gerne im Rampenlicht steht", meint die Niederösterreicherin.
Seit ihrer Rückkehr aus Japan werde sie von Medien- und Sponsoranfragen überschwemmt, wie sie angab. "Ich werde aussortieren, was für mich relevant ist und was nicht. Zurzeit wühle ich mich durch viele Mails", so Kiesenhofer. Das halte sie aber nicht vom Training ab. "Da kann ich noch so viele Mails haben."
Die vergangenen zwei Wochen hat sie im heimischen Niederkreuzstetten im Weinviertel verbracht und auch aus dem Homeoffice gearbeitet. Am Mittwoch geht es zurück in die Schweiz.
Den Anschluss an ein Profiteam wird sie weiterhin nicht suchen, sondern stattdessen weiterhin als Einzelkämpferin nur an ausgesuchten Rennen teilnehmen und an der Hochschule in Lausanne arbeiten. "Aber vielleicht verlagert sich es mehr in Richtung Sport", deutete sie auch vermehrte Antreten bei Rennen an.
Weißhaidinger gerührt
Als Belohnung für das Geleistete erhielt Kiesenhofer von ÖOC-Chef Karl Stoss Philharmoniker-Münzen im Wert von 17.000 Euro überreicht. Für Silbermedaillengewinnerin Polleres gibt es 13.000, die fünf Bronzenen Magdalena Lobnig, Bettina Plank, Shamil Borchashvili, Weißhaidinger und Schubert erhielten je 11.000. ÖOC-Präsident Stoss betonte, dass Österreich unglaublich stolz auf seine Sportler sein dürfe. "Das hat eine Feier verdient."
Diskuswerfer Weißhaidinger war gerührt vom Empfang im barocken Ambiente der Hofburg. "Das ist auf alle Fälle nochmal ein sehr schöner Moment. Das ist die höchste Auszeichnung und Ehre, die man bekommen kann. Es ist natürlich irrsinnig schön für einen Sportler, dass einem von höchster Stelle, von Österreich gratuliert wird", meinte Weißhaidinger.
Der Oberösterreicher hat nach seiner Rückkehr aus Japan daheim unter anderem eine Familienfeier "mit schönen Momenten" im Kreis seiner Liebsten genossen. Die eine oder andere länger dauernde Feier habe mitgeholfen, den Jetlag zu bekämpfen, scherzte er.
Unmittelbar nach dem Medaillengewinn habe er noch Angst gehabt, einzuschlafen und mit der Erkenntnis aufzuwachen, dass alles nur ein Traum gewesen sei. Das habe sich aber schnell gelegt. Mittlerweile sei er einfach glücklich, dass alles so gut ausgegangen ist.
Weißhaidinger will heuer noch an den Wettkämpfen im heimischen Andorf, im Zürcher Letzigrund-Stadion und in Budapest teilnehmen. Für Kletterer Schubert steht unter anderem noch die WM im September in Moskau auf dem Programm.