Frankreichs Doping-Jäger Antoine Vayer äußert sich skeptisch
In Frankreich zeigte Pogacar herausragende Leistungen, die Zweifel nach sich ziehen.
Der französische Doping-Jäger Antoine Vayer äußerte sich in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" skeptisch. "Pogacar verbessert Rekorde, die fast 20 Jahre lang unantastbar blieben. Im vergangenen Jahr war er an vier Bergen schneller als alle anderen in der Geschichte der Tour. In diesem kamen zwei neue Rekorde dazu", sagte der 58-Jährige.
Die Tour 2021 erinnere ihn an die Tour 1999, als der inzwischen überführte Amerikaner Lance Armstrong erstmals triumphierte.
Dass Pogacar am Mont Ventoux einmal vom späteren Zweiten Jonas Vingegaard abgehängt wurde, hält Vayer für ein durchschaubares Spiel. "Er hat geschauspielert, genauso wie Armstrong damals. Der Radsport ist ein Kosmos, in dem jeder nur so tut, als ob." Bisher gibt es für ein Fehlverhalten von Pogacar keine Anzeichen oder gar Beweise. Zudem sind Zeiten an Bergen schwer einzuordnen, weil Dinge wie Taktik, Lage des Anstiegs oder das Wetter maßgeblichen Einfluss haben.
Einen sinnvolleren Vergleichswert hätte man mit Pogacars Wattzahlen, die er aber nicht veröffentlichen will. Auch in den Medien wird Pogacars Leistung hinterfragt. "Die Herrschaft und die Zweifel", schrieb "Le Parisien".
"Tadej Pogacars Umfeld hat in den dunklen Jahren, in denen allgemein viel betrogen wurde, zu oft eine rote Linie überschritten, als dass die Leistung, das Emporfliegen in den Bergen, die beeindruckenden Durchschnittswerte und die erbarmungslose Dominanz des Slowenen nicht hinterfragt würden", meinte die französische Zeitung.