Quintana: "Ich werde die Wahrheit verteidigen"
Ein Arzt und ein Betreuer waren in Polizeigewahrsam und kamen erst in der Nacht zum Mittwoch wieder auf freien Fuß. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Marseille. Die Staatsanwaltschaft hatte zu Wochenbeginn Vorermittlungen zur Prüfung der Vorwürfe eingeleitet.
Bei Vorermittlungen wird geprüft, ob an den Vorwürfen etwas dran ist. Quintana bekräftigt, dass er vor der Staatsanwaltschaft erschienen sei und alle Fragen "mit gutem Gewissen" beantwortet habe. Er sei Zeit seines Lebens ein sauberer Fahrer gewesen und habe "nichts zu verbergen", versichert der 30-Jährige, der in seiner Laufbahn drei Etappen bei der Tour für das Movistar-Team gewonnen hat. Bei der diesjährigen Ausgabe hatte er nach Sturzverletzungen nur Gesamtrang 17 belegt.
"Ich werde - ohne Angst - weiterhin stark sein, ich werde die Wahrheit verteidigen, und ich werde meinen Weg fortsetzen, auch wenn die Menge manchmal eine andere Richtung einschlägt", schrieb der Kolumbianer. Den Verdächtigen drohen maximal Strafen von fünf Jahren Haft und Geldbußen von 75.000 Euro, hieß es bereits von den Ermittlern.
Arkea-Teammanager Emmanuel Hubert hatte seinen Profis Unterstützung zugesichert, für den Fall illegaler Praktiken jedoch sofortige Konsequenzen angekündigt. "Natürlich stehen wir hinter unseren Fahrern, aber sollten die Untersuchungen tatsächlich Dopingpraktiken bestätigen, würde sich das Team umgehend von solchen Handlungen distanzieren und ohne abzuwarten die notwendigen Maßnahmen ergreifen", hatte Hubert gesagt.
Quintana war erst zu dieser Saison nach vielen Jahren bei Movistar zum französischen Rennstall gewechselt.