Eigentlich war geplant, direkt bei Kilometer null anzuhalten, doch die Fahrer an der Spitze um den Franzosen Julian Alaphilippe fuhren nach der neutralisierten Phase langsam weiter. Erst als der deutsche Sprinter Andre Greipel und sein Teamkollege Rick Zabel sich an die Spitze des Feldes setzten, wurde angehalten.
Am Montag hatte es am Ende der Etappe mehrere Stürze gegeben. Dabei erwischte es auch den slowenischen Vorjahreszweiten Primoz Roglic, der mit Schmerzen am Steißbein und einem Rückstand von über einer Minute das Ziel erreichte. Der australische Topsprinter Caleb Ewan ging im Schluss-Sprint zu Boden und erlitt einen Schlüsselbeinbruch. Zuvor hatte sich der britische Ex-Sieger Geraint Thomas die Schulter ausgekugelt.
Wie der deutsche Radrennfahrer Nils Politt erklärte, waren die Fahrer vor der Etappe bei der Rennleitung vorstellig und baten darum die Drei-Kilometer-Regel bereits acht Kilometer vor dem Ziel anzuwenden. Diese besagt, dass innerhalb dieses Bereichs alle Fahrer mit der gleichen Zeit gewertet werden, auch wenn sie durch einen Sturz aufgehalten werden.
Dies wurde von der Jury abgelehnt. "Man sieht das Ergebnis. Das ist einfach kriminell. Es ist schade, so viele Fahrer am Boden liegen zu sehen", sagte Politt dem ZDF. Der Sturz von Roglic passierte aber schon zehn Kilometer vor dem Ziel, jener von Thomas überhaupt nach nur 36 Kilometern.