Medaille bereits am Start verloren
"Jetzt gerade tut es echt weh, aber ich habe nichts mehr im Tank gehabt", gestand Mitterwallner, die die verpasste Medaille am Beginn des Rennens ortete. "Ich bin nicht aggressiv genug gewesen, um die anderen Fahrerinnen zur Seite zu schubsen. Es war der Start, wo ich die Medaille verloren habe, der Rest des Rennens war gut." Ihre Erkenntnis aus dem WM-Rennen: "Ich muss an den ersten fünf Minuten arbeiten."
Denn im weiteren Rennen hatte sich Mitterwallner nach toller Aufholjagd vor allem ab der vierten von sieben Runden sehr stark gezeigt. Nach insgesamt 21 km lag sie bereits auf Rang drei und hatte Alessandra Keller (SUI) und Pieterse hinter sich gelassen, doch Letztere ließ nicht locker. Ausgerechnet beim letzten Anstieg, für den eigentlich Mitterwallner favorisiert war, packte Pieterse, die schon im Short Track Bronze geholt hatte, alle Reserven aus und verdrängte Mitterwallner noch auf den "Blech"-Rang.
Österreich verpasst Olmypia-Quotenplatz
Doppelt schade für Mitterwallner ist auch der Fakt, dass wegen des französischen Doppelsiegs der dritte Rang auch einen Quotenplatz für Rot-weiß-rot für die Olympischen Spiele in Paris bedeutet hätte. Dennoch hat sie in einer eigenen Olympia-Qualifikationsrangliste, in der sie vor der WM Siebente war, Boden gutgemacht und weiter hervorragende Chancen auf den Frankreich-Trip.
Bei den Männern holte sich Topfavorit Thomas Pidcock die Goldmedaille. Der 24-jährige Brite setzte sich vor dem Neuseeländer Sam Gaze (+19 Sek.) und dem Schweizer Nino Schurter (+34) durch und sicherte sich nach dem Olympiasieg auch den WM-Titel. Der Österreicher Max Foidl landete auf dem 35. Platz (+4:21), der niederländische Straßen-Weltmeister Mathieu van der Poel kam nach einem frühen Sturz nicht ins Ziel.