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Novak spricht über veränderte Beziehung zu Thiem

Novak spricht über veränderte Beziehung zu Thiem Foto: © GEPA

Der Trainer-Wechsel von Wolfgang Thiem zu Günter Bresnik hat für Dennis Novak im vergangenen Jahr "viele" Veränderungen mit sich gebracht.

"Ich hatte mit dem Wolfgang jahrelang eine gute Beziehung. Dass es Veränderungen im Leben gibt, ist klar. Hat vielleicht nicht jeder so akzeptiert, wie man es normal regeln kann, aber ich muss auf mich und meine Karriere schauen", erzählte der 28-jährige in der Talkshow "RIESENrad" auf Sky Sport Austria.

"Daher habe ich die Entscheidung so getroffen, auch wenn es sehr, sehr schwer war.“

Auch das Verhältnis zu Dominic Thiem habe sich dadurch verändert: "Wir sehen uns jetzt nicht mehr so oft, wir trainieren nicht mehr gemeinsam und er hatte auch eine sehr schwere Zeit hinter sich, mit der Verletzung. Da haben wir uns einfach nicht so oft gesehen und natürlich verändert sich da eine Beziehung, aber nichtsdestotrotz ist der Dominic noch immer ein guter Freund von mir."

Gemeinsames Training seit dem 13. Lebensjahr

Novak trainierte ab seinem 13. Lebensjahr gemeinsam mit Dominic Thiem bei Bresnik. Die beiden spielten bei einem Jugendturnier in Salzburg gegeneinander und lernten sich dort erstmals kennen.

Die dadurch entstandene Freundschaft sei sehr wichtig für Novak gewesen: "Weil Freunde von außerhalb des Sports verstehen das Ganze vielleicht nicht so. Dadurch, dass wir alles gemeinsam erlebt haben und in manchen Situationen - wie nach einem Match, einem Sieg, einer Niederlage - genau gewusst haben, wie es dem anderen geht, war irgendwie ein blindes Verständnis zwischen uns."Einen Konkurrenzkampf zwischen den beiden habe es nie wirklich gegeben: "Den gab es eigentlich nicht. Unsere Freundschaft war uns immer das Wichtigste. Wir sind beide auf den Platz gegangen, haben alles gegeben und danach haben wir unseren Blödsinn gemacht. Es hat sogar geholfen. Wir haben uns gegenseitig raufgepusht. War echt cool, dass wir da so viel gemeinsam gemacht haben.“

Sprung in die Top 100 unter Wolfgang Thiem

Im Frühjahr 2019 kam es schließlich zu einer großen Veränderung: Thiem trennte sich von Bresnik und Novak wechselte mit in die Trainingsgruppe von Vater Wolfgang Thiem. In dieser Zeit schaffte es der Wiener Neustädter auf den 85. Weltranglistenplatz und damit erstmals in die Top 100.

Als ich das erreicht habe, war ich schon sehr stolz. Es hat viel Schweiß, Fleiß und Blut gekostet, aber es hat sich dann ausgezahlt und war ein super Erfolg.

Novak über den Einzug in die Top 100

"Als ich das erreicht habe, war ich schon sehr stolz. Es hat viel Schweiß, Fleiß und Blut gekostet, aber es hat sich dann ausgezahlt und war ein super Erfolg.“ Als die Formkurve wieder abwärts zeigte, überraschte Novak im vergangenen Jahr mit seiner Rückkehr zu Bresnik.

"Die Zusammenarbeit hat sehr schnell Früchte getragen, wir haben sehr schöne Erfolge gefeiert, aber ich habe dann einfach das Gefühl gehabt, dass ich stehenbleibe und was verändern muss. Ich wollte einen neuen Input und habe dann so die Entscheidung getroffen", so Novak, der die Expertise von Bresnik hervorstreicht.

Training unter Bresnik "sehr hart"

"Es ist sehr hart, jedes Training gibt es nur hundert Prozent. Aber seine jahrelange Erfahrung mit gewissen Topspielern ist natürlich Gold wert. Ich habe das bei meiner Rückkehr auch ein bisschen gebraucht, weil vielleicht war ich nach dem Erreichen der Top 100 ein bisschen zu bequem und habe mir gedacht, dass es jetzt eh so weitergehen wird und habe dann nicht so wirklich nach vorne geschaut. Aber ich glaube der Günter ist dann so einer, der dir die Wadln nach vorne richtet", hofft die aktuelle Nummer 155 der Welt.

Wobei Novak mit der diesjährigen Saison auch nicht wirklich zufrieden ist. Der Zweitrunden-Einzug in Wimbledon sowie drei Challenger-Halbfinali waren bislang die Highlights im Jahr 2022.

"Bin ein richtiger Mann geworden"

"Das Jahr war für mich durchwachsen. Ich hatte einige gesundheitliche Probleme. Im Training geht es eigentlich ganz gut, ich habe auch mein Spiel weiterentwickelt, aber habe es irgendwie nicht ins Match rübergebracht", so Novak, der mittlerweile auch mit einem Sportpsychologen zusammenarbeitet.

"Das hat mir sehr geholfen und ich denke, dass auch menschlich sehr viel weitergegangen ist. Ich glaube, ich bin jetzt ein richtiger Mann geworden."

Was noch fehle? "Einfach die Konstanz. Die Topspieler sind einfach vom ersten bis zum letzten Punkt da. Ich denke, am Tennis liegt es nicht bei mir. Das Tennispaket stimmt. Wenn ich das auf den Platz bringe, dann kann ich gegen fast jeden Gegner auf der Welt gewinnen. Ich muss meine Trainingsleistungen einfach konstant in Matches und Turniere bringen.“

Für die Zukunft hat Novak, der bald zweifacher Vater sein wird, seine Ziele klar abgesteckt: "Ich will wieder so schnell als möglich unter die Top 100 und dann auch weiter vor. Mein großes Ziel sind auf alle Fälle die Top 50, damit ich noch viele Jahre bei den großen, schönen Turnieren mitspielen kann. Aber ich will mich auch menschlich weiterentwickeln und das wichtigste ist natürlich, eine gesunde Familie zu haben."

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