"Es war nicht mein erstes Match gegen ihn", erinnerte Thiem an eine Begegnung aus Juniorenzeiten vor "zehn oder elf Jahren". Karazew war also zwar auf der Tour, nicht aber als Spieler Neuland für Thiem.
"Super-interessant"
"Er hat mit uns auch kurz in Wien trainiert. Aber natürlich hat er sein Level in den vergangenen sechs Monaten enorm gesteigert. Es war 'super-interessant' gegen ihn zu spielen", meinte Thiem noch auf dem Platz, übrigens auch vor Zuschauern - keine Selbstverständlichkeit in Zeiten der Coronavirus-Pandemie. "Ich habe es sehr genossen."
Thiem trifft nun im Viertelfinale auf den als Nummer fünf gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut. Dieser hatte zuvor den Kasachen Alexander Bublik 6:4;6:3 bezwungen. Gegen Bautista Agut hat Thiem in vier Begegnungen nur einmal gewonnen, es war aber die bisher letzte Partie im St. Petersburg-Halbfinale 2018. Auch alle bisherigen Aufeinandertreffen fanden auf Hartplatz statt.
Thiem, der in der ersten Runde ein Freilos gehabt hatte, brauchte noch eine gewisse Anlaufzeit, um den "Rost" der langen Spielpause abzuschütteln. Sein bis dato letztes Match war das überraschend frühe Achtelfinal-Aus bei den Australian Open gewesen. Satz eins verlief äußerst ausgeglichen. Ohne einzigen Breakball auf beiden Seiten ging es ins Tiebreak. In diesem gelang Thiem eine 5:2-Führung, doch der Außenseiter schlug zurück und holte sich den ersten Satz noch mit 7:5.
Doch ab diesem Zeitpunkt schaltete Thiem einige Gänge höher. Ein schnelles Break zum 2:0, bei 4:2 musste er noch zwei Breakbälle abwehren, ehe er sicher zum 6:3 ausservierte. Auch im dritten Durchgang gelang dem vierfachen Major-Finalisten aus Lichtenwörth ein frühes Break, diesmal gleich im Auftaktgame. Beim Stand von 3:1 holte sich Thiem den Aufschlag Karazews neuerlich und stellte endgültig die Weichen zum sicheren Sieg.
Thiem ist in Doha erstmals seit den ATP Finals im vergangenen November wieder mit Coach Nicolas Massu vor Ort. Der Chilene hatte zu Saisonbeginn wegen einer Corona-Erkrankung bei den Australian Open gefehlt. Thiem ist darüber sehr froh. "Ja sicher, es war doch eine lange Zeit seit London. Natürlich ist es schön, vor allem habe ich ja unglaubliche Erfolge mit ihm gehabt 2019 und 2020 und das gibt einem einfach ein gutes Gefühl und auch ein bisserl Sicherheit, wenn er wieder draußen sitzt."