Die Vorbereitung des 35-jährigen Mallorquiners, der Djokovic in den vergangenen Tagen wegen seiner Anti-Impf-Einstellung deutlich kritisiert hat, wurde durch eine Covid-19-Erkrankung vor Weihnachten beeinträchtigt. Zwar gewann er ein Turnier in Melbourne auf überzeugende Weise, doch der der Untertreibung nie abgeneigte Nadal erinnerte: "Ich habe in den letzten sechs Monaten nur gerade drei Matches gespielt und seit den French Open nie mehr über drei Gewinnsätze."
Auch sonst ist sein Weg hindernisreich. Im Viertelfinale würde voraussichtlich Alexander Zverev warten. Der deutsche Olympiasieger scheint reif für seinen ersten Grand-Slam-Titel und ist nun der höchstklassierte Spieler in der oberen Tableauhälfte.
Berrettini mit guter Auslosung
Auf der anderen Seite deutet viel auf einen russischen Finalisten hin. Daniil Medvedev dürfte der Top-Favorit sein. Er hat bei den US Open erstmals bei einem Major triumphiert, Hartplatz ist seine beste Unterlage und im Vorjahr konnte ihn erst Djokovic im Finale stoppen. Sein härtester Rivale könnte Andrej Rublev, die Nummer 5, sein, da unklar ist, was von Stefanos Tsitsipas zu erwarten ist. Der in Melbourne beliebte Grieche hatte sich im November einer Ellbogen-Operation unterzogen.
Rublev wäre der größte Profiteur gewesen, wenn der Gerichtsentscheid im Fall Djokovic früher gefallen wäre. Er hätte die Position des Serben im Tableau übernommen. Da der Montag-Spielplan aber nicht mehr länger warten konnte, ist es nun der italienische "Lucky Loser" Salvatore Caruso (ATP 150), der statt Djokovic gegen Miomir Kecmanovic spielt. Freuen darf sich auch der als Nummer 7 gesetzte Matteo Berrettini. Er kann nun frühestens im Halbfinale auf einen Gegner aus den Top Ten treffen.
Zwei Spielern wird Djokovic aus der Ferne ganz bestimmt nicht die Daumen drücken. Nadal könnte mit seinem 21. Grand-Slam-Titel alleiniger Rekordhalter werden und Medvedev würde mit einem Turniersieg den Serben als Nummer 1 der Weltrangliste ablösen.
Österreichischen Beitrag gibt es diesmal sowohl im Männer- als auch im Frauen-Einzel keinen.