Thiem mit breiter Brust
Da das mit 7.500 Sitzplätzen zweitgrößte Stadion im Melbourne Park über ein verschließbares Dach verfügt, kann die Partie gegen den US-Qualifikanten in jedem Fall wie geplant ausgetragen werden.
Das bislang einzige Duell mit Kudla gewann Thiem vor zwei Jahren im Achtelfinale von Brisbane klar mit 6:3, 6:2. "Er ist ein sehr solider Spieler, mit einer besseren Rückhand. Ich muss einfach schauen, dass ich wieder genauso konzentriert meine Leistung abrufe", geht der Lichtenwörther mit breiter Brust in das Match.
"Traue mir sehr viel zu"
"Ich traue mir sehr viel zu, aber auf der anderen Seite muss ich das jedes Match wieder abrufen", bleibt Thiem aber trotz des in den letzten Wochen wieder erworbenen Selbstvertrauens weiterhin eher ein Mann der leisen Töne.
Er will allerdings auch nicht leugnen, dass er sich nach der gelungenen Saisonvorbereitung Teneriffa und dem Halbfinal-Einzug in Doha vor zwei Wochen bereit für höhere Aufgaben fühlt.
"Ich habe schon echt gut trainiert, und in Doha auch gut gespielt. Ich weiß schon seit Teneriffa, dass es sehr gut läuft. Natürlich muss man es erst ins Match umsetzen, aber das habe ich in Doha und auch gegen Pella gut gemacht", so Thiem, der heuer bei den Australian Open erstmals das Viertelfinale erreichen will. Im Vorjahr verlor Thiem im Achtelfinale gegen Angstgegner David Goffin.
Turnierverlauf wie in Hollywood-Film möglich
Sollte gegen Kudla der erhoffte Sieg eingefahren werden können, würde er es am Samstag in Runde drei entweder mit Adrian Mannarino (FRA/26) oder dem Tschechen Jiri Vesely zu tun bekommen.
Danach würde dem Papier nach mit dem ehemaligen Melbourne-Sieger Stan Wawrinka der erste große Name auf Thiem warten.
Der weitere mögliche Turnierverlauf liest sich für Thiem beinahe wie ein Drehbuch für einen Hollywood-Film: Im Viertelfinale wäre ein Duell gegen den sechsfachen Melbourne-Sieger Novak Djokovic wahrscheinlich, im Halbfinale könnte es zum Kracher gegen Titelverteidiger Roger Federer kommen, ehe für das Endspiel ein Kräftemessen mit dem Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal erträumt werden darf.
Doch vor den Träumen steht die Realität: Und die heißt Denis Kudla.