Vorbilder in Minsk und Bratislava
Deshalb wünscht sich der Verband eine eigene Tennis-Halle in Wien, Niederösterreich oder dem Burgenland, in dem etwa 2.000 bis 3.000 Zuschauer Platz finden sollen und die sonst für Trainingszwecke genützt werden kann. "Auch für den Fed Cup hätten wir dann einen möglichen Austragungsort."
Als Vorbild werden ähnliche Hallen in Minsk oder Bratislava genannt, die das ÖTV-Team in den vergangenen Jahren bei Davis-Cup-Auswärtsreisen vor Ort begutachten konnte.
"Das muss dann doch auch für Österreich machbar sein, dass man zeitadäquate Infrastrukturen errichtet", sagt Noch-Präsident Robert Groß, der in seiner dreijährigen Amtszeit diesbezüglich schon einige Gespräche suchte, aufgrund der hohen Fluktuation der Politik aber immer wieder von vorne beginnen musste.
"Ich bin seit drei Jahren Präsident und spreche seit drei Jahren mit verschiedenen Ansprechpartnern", klagt Groß, der nach Gesprächen mit den Sportministern Gerald Klug und Hans Peter Doskozil nun Kontakte zum neuen Kabinett von Heinz-Christian Strache geknüpf hat. "Das ist nicht ganz einfach, so ein Infrastrukturprojekt durchzubringen."
Multifunktionsarena als Alternative
Eine weitere Möglichkeit wäre es, gemeinsam mit anderen Fachverbänden eine Multifunktionsarena zu forcieren. "Auch dort könnte man dann ein Tennis-Stadion für Davis-Cup-Duelle hineinstellen. Mit anderen Verbänden ist es sicherlich leichter, als wenn der Tennis-Verband alleine auftritt."
Nachteil dieser Variante: "Dort könnten wir dann wahrscheinlich nur auf einem Hartplatz spielen." Was für die österreichischen, auf Sandplatz groß gewordenen Spieler mit Sicherheit einen sportlichen Nachteil bedeuten würde.
Schweda: "Als österreichischer Tennisverband sind wir nun mal eher auf Sand zuhause. Außerdem würden wir den Platz ja auch zu Trainingszwecken nutzen."
Spieler unterstützen Idee
Bei den Davis-Cup-Spielern treffen die Pläne des ÖTV auf offene Ohren. "Das klingt gut", meinten beispielsweise die Doppel-Spezialisten Oliver Marach und Philipp Oswald unisono als sie von LAOLA1 mit den Verbandsplänen konfrontiert werden.
Ob wir den heute 37-jährigen Marach allerdings jemals in einer solchen Halle bei einem Davis-Cup-Länderkampf im Einsatz sehen werden, darf angesichts der langsam mahlenden Mühlen der österreichischen Sportpolitik wohl eher bezweifelt werden.