Ein historischer Moment für Polen
Gratulationen erhielt sie von vielen Seiten, darunter auch von Polens Präsident Andrzej Duda. "Großen Dank und Glückwunsch an Iga Swiatek! Ein historischer Tag für Polen, den polnischen Sport und das polnische Tennis. Bravo!", schreibt Duda bei Twitter.
Swiatek ist die am schlechtesten klassierte Spielerin, die seit Einführung der Weltrangliste 1975 in Roland Garros triumphieren konnte. Von Rang 54 weg wird es nächste Woche für die Polin erstmals unter die Top 20 auf Position 17 nach vor gehen. Ohne Satzverlust beim Sandplatz-Saison-Highlight den Titel zu holen, gelang zuletzt der Belgierin Justine Henin im Jahr 2007.
Siwatek, die im Achtelfinale Topfavoritin Simona Halep abgefertigt hatte, legte im Endspiel wie aus der Pistole geschossen los und zog mit 3:0 davon. Kenin konnte zwar auf 3:3 ausgleichen, hatte dann aber doch den kürzeren Atem. Der zweite Satz war eine klare Angelegenheit für die Polin.
In die Karten spielte ihr dabei auch, dass ihre Gegnerin im linken Adduktorenbereich angeschlagen war und auch ein Medical Timeout benötigte. "Ich war mental konstant und wollte aggressiv spielen wie in den vergangenen Runden, was mir sehr gut gelungen ist", resümiert der Teenager aus Warschau.
Angeschlagene Kenin eine faire Verliererin
Der 21-jährigen Kenin blieb ihr zweiter Grand-Slam-Erfolg nach jenem in Australien zu Beginn des Jahres verwehrt. Da hatte die gebürtige Moskauerin noch als Nummer 14 gesetzt gegen die Spanierin Garbine Muguruza mit 4:6,6:2,6:2 gewonnen.
"Sie hat toll gespielt", gibt sich die Weltranglistensechste als faire Verliererin. Swiatek, die aus einer Sportler-Familie kommt - ihr Vater vertrat als Ruderer die polnische Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 - durfte sich über ein Preisgeld in der Höhe von 1,6 Millionen Euro freuen.
Beiden Spielerinnen, die zum ersten Mal im Erwachsenen-Bereich aufeinandertrafen, kam auf dem Weg ins Endspiel zugute, dass mit US-Open-Siegerin Naomi Osaka, Bianca Andreescu und Titelverteidigerin Ashleigh Barty, die 2019 als Nummer acht des Turniers gewonnen hatte, gleich drei herausragende Akteurinnen nicht am Start waren. Zudem musste Serena Williams schon vor der 2. Runde verletzt aus dem Turnier aussteigen.