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Murray verliert im Viertelfinale von Wimbledon

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Für Titelverteidiger Andy Murray geht das Wimbledon-Turnier 2017 im Viertelfinale zu Ende.

Der schottische Weltranglisten-Erste muss sich am Mittwoch einem stark spielenden Sam Querrey mit 3:6, 6:4, 7:6 (4), 1:6, 1:6 geschlagen geben. Der an 24 gesetzte US-Amerikaner dominiert mit Beginn des vierten Satzes nach Belieben.

Querrey bekommt es nun mit Marin Cilic zu tun. Der an sieben gesetzte Kroate schlägt Nadal-Bezwinger Gilles Muller (LUX) 3:6, 7:6 (6), 7:5 (5:7, 6:1.



Querrey: "Bin geschockt"

"Ich bin noch ein bisschen geschockt, ein Traum ist wahr geworden. Es fühlt sich großartig an", sagte Querrey unmittelbar nach der Partie.

Murray indes hatte ab dem vierten Satz körperlich schwer angeschlagen gewirkt, er lief vielen Bällen nicht mehr energisch hinterher, nahm aber keine Auszeit, um sich behandeln zu lassen. "Aber ich habe mein Bestes gegeben und alles versucht. Darauf bin ich stolz", meinte der Schotte.

"Es ist traurig, dass es vorbei ist. Es ist eine enttäuschende Niederlage, vor allem hier in Wimbledon", meinte Murray.

 

Murray mit Hüftproblemen

Auf der Tribüne verfolgte Trainer Ivan Lendl mit versteinertem Gesicht hinter der dunklen Sonnenbrille das Geschehen. Offenbar machten Murray die Hüftprobleme, die ihn vor dem Turnier zu einer mehrtägigen Pause gezwungen hatten, mehr zu schaffen als gedacht.

Die Zuschauer auf dem Centre Court, die sich nach dem im Tiebreak gewonnenen dritten Satz noch begeistert von ihren Sitzen erhoben hatten, verfolgten mit einer Mischung aus Entsetzen und Unglauben die Demontage des Weltranglisten-Ersten in den zwei finalen Durchgängen.

Nach 2:42 Stunden beendete Querrey vor den Augen der Tennis-Legenden Rod Laver, Ken Rosewall und Richard Krajicek in der Royal Box das am Ende ungleiche Duell beim zweiten Matchball mit seinem 27. Ass.

Acht Jahre nach Andy Roddick

Der 29-Jährige aus San Francisco ist damit der erste US-Amerikaner seit Andy Roddick 2009 im Halbfinale eines Grand-Slam-Tennisturniers.

Im Kampf um den Einzug in sein erstes Finale trifft er am Freitag auf Marin Cilic aus Kroatien.

Ein Jahr nach seinem Drittrunden-Erfolg gegen den damaligen Titelverteidiger Novak Djokovic erwies sich Querrey auf dem Heiligen Rasen wieder einmal als wahrhaftiger Favoritenschreck.

Murray startet eigentlich gut

Dabei hatte das Match noch ganz nach Murrays Geschmack begonnen. Ihm gelang sofort ein Break zum 2:0, nach 28 souveränen Minuten sicherte er sich Durchgang eins. Doch Querrey erwies sich als der erwartet zähe Kontrahent.

Der zweite Satz ging an den 29-Jährigen, im dritten fiel die Entscheidung erst im Tiebreak. Als Murray mit dem vierten Satzball der Punkt zum 7:4 gelang, streckte er erleichtert die zur Faust geballten Finger in die Luft. Das achte Wimbledon-Halbfinale in den vergangenen neun Jahren schien nur noch eine Frage der Zeit.

Doch dann folgte der bizarre Einbruch des Wimbledon-Champions von 2013 und 2016 und US-Open-Siegers von 2012. Querrey dagegen entschied auch das dritte Match über fünf Sätze in diesem Turnier nach seinen Erfolgen gegen Jo-Wilfried Tsonga und Kevin Anderson für sich.

Und sicherte sich bei seinem 42. Grand Slam Platz eins in einer ganz speziellen Statistik: Noch nie hat ein Spieler so lange gebraucht, um bei einem der vier wichtigsten Turniere das Semifinale zu erreichen.


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