IOC: An der Seite von Regimen?
Mit seiner Haltung in der Sache habe das IOC erneut bewiesen, dass es "Athleten im Stich lässt, an der Seite von gewaltsamen autoritären Regimen steht und Menschenrechte ignoriert", hieß es in der Stellungnahme von Global Athlete. Mit seiner Einladung zum Abendessen an Peng habe Bach die "todernste Situation verspottet, die leider zu vielen weiblichen Athleten sehr vertraut ist". Das IOC begebe sich "in gefährliche Gewässer", teilte Amnesty International mit. Man sollte sich nicht an Aktionen beteiligen, die mögliche Menschenrechtsverletzungen weißwaschen.
Dagegen unterstützte der Leichtathletik-Weltpräsident Sebastian Coe die Diplomatie des IOC mit China in Bezug auf Peng. "Kriegerische Geräusche" über einen möglichen diplomatischen Boykott der Winterspiele im Februar 2022 in Peking wären eine "eine ziemlich bedeutungslose Geste", sagte der Brite im Interview mit dem britischen Rundfunksender BBC Today am Montag. Zur Frage, ob es Peng erlaubt werden sollte, China zu verlassen, antwortete er: "Ich bin nicht in der Position, solche Beurteilungen abzugeben."
Die Affäre um die 35-jährige Weltklasse-Doppelspielerin bringt das IOC knapp zweieinhalb Monate vor den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) zusätzlich stark in Bedrängnis. China steht wegen Verstößen gegen die Menschenrechte ohnehin in der Kritik.