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3x3 = 3 Olympia-Chancen für Basketball-Nationalteams

3x3 = 3 Olympia-Chancen für Basketball-Nationalteams

Am 1. November endete der für die Olympischen Spiele 2024 relevante Berechnungszeitraum der Weltrangliste ("Federation Ranking"). Demnach sicherten sich China, die USA und Frankreich (Frauen), sowie Serbien, die USA und China (Männer) als Top-3-Teams der jeweiligen Rankings ihre fixen Startplätze für die Spiele in der französischen Hauptstadt. Gleichzeitig ist, 267 Tage vor dem Olympia-Startschuss, der Kampf um die jeweils fünf verbleibenden Plätze offiziell eröffnet.

Österreichs Nationalteams haben alle Chancen, erstmals bei Olympischen Spielen dabei zu sein. Anja Fuchs-Robetin und ihre Kolleginnen sind dank des hervorragenden siebenten Platzes bei der Heim-WM auf dem Wiener Rathausplatz bei einem von insgesamt drei Qualifikationsturnieren teilnahmeberechtigt.

Weil das Federation Ranking aber nicht nur die Ergebnisse von Welt- und Kontinental-Meisterschaften umfasst, sondern auch die Auftritte der Profi-Teams auf der World Tour in die Wertung miteinfließen, haben die Männer um Kapitän Matthias Linortner gleich zwei Chancen auf den "großen Wurf".

"Olympia ist ganz klar das oberste Ziel für die kommende Saison. Wir werden im ersten Halbjahr des neuen Jahres alles auf Paris ausrichten."

Matthias Linortner

Doppel-Chance für Männer dank Team Vienna

Denn das "Team Vienna", einziger heimischer Vertreter auf der Profi-Tour, war in den vergangenen Monaten so erfolgreich, dass Österreich zur Deadline am 1. November als starker Zehnter im Federation Ranking der Männer abschließt. Deshalb ist die ÖBV-Auswahl bei gleich zwei der drei Olympia-Qualifikationsturnieren teilnahmeberechtigt. Anders als die Frauen verpassen Linortner & Co. kurioserweise ausgerechnet jenes Quali-Turnier, wo die Ergebnisse der Nationalteams über die Teilnahme entscheiden – obwohl die Männer im Juni sogar als WM-Sechster abschlossen.

Während die Termine und Hosts der allesamt im Frühjahr stattfindenden Qualifikationsturniere vom Basketball-Weltverband (FIBA) erst im Dezember bekanntgegeben werden, ist Olympia bei Linortner schon im Hinterkopf. "Olympia ist ganz klar das oberste Ziel für die kommende Saison. Wir werden im ersten Halbjahr des neuen Jahres alles auf Paris ausrichten", sagt der Kapitän. Der zweite Olympia-Auftritt der verhältnismäßig jungen Basketball-Variante 3x3 geht vom 30. Juli bis zum 5. August in einer 5.000 Fans fassenden Arena direkt am Pariser Place de la Concorde über die Bühne.

Die Frauen um Camilla Neumann sind bei einem von drei Quali-Turnieren am Start

Olympia-Trainingslager in Belek startet am Freitag

Dass das Großevent bei den österreichischen Männern derzeit omnipräsent ist, liegt vor allem auch daran, dass das Team – dem unter anderem noch Neo-ÖBV-Teamspieler Quincy Diggs, Nico Kaltenbrunner und Enis Murati angehören – derzeit auf Einladung des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC) zum "Kick-off"-Trainingslager in Belek (Türkei) gastiert.

"Das Trainingslager in Belek kommt uns sehr gelegen. Einerseits, weil wir nach dem Stress der letzten Wochen die Gelegenheit haben, vollwertige Teamtrainings mit der ganzen Mannschaft zu absolvieren und andererseits, weil wir uns während der wettkampffreien Phase bei optimalen Bedingungen fit halten können", so Linortner.

Nach ebenso intensiven wie erfolgreichen Wochen und dem aufgrund von Visa-Problemen verpassten Start beim Challenger-Turnier im indischen Goa (1./2. November) ist das Team Vienna erst in mehr als zwei Wochen beim Masters in Manama (BAH; 16./17. November) wieder im Einsatz.

Entscheidende World-Tour-Wochen im Blick

Obwohl die Startplätze bei den Olympia-Qualifikationsturnieren fix sind, leitet das Turnier in Bahrain schon die nächsten entscheidenden Wochen für Linortner & Co. ein. Angeführt vom 26-jährigen Oberösterreicher möchte das Team Vienna seinen aktuellen Erfolgslauf im Saisonfinish der 3x3 World Tour prolongieren. Dabei könnte auch noch das Masters in Hong Kong (25./26. November) auf dem Programm stehen – auf jeden Fall aber das World Tour Final in Jeddah (8./9. Dezember).

"Der Fokus liegt ganz klar darauf, die Saison 2023 bestmöglich zu beenden", so Linortner. "Wenn wir alle fit bleiben, sehe ich uns bei jedem Event als absolute Titelanwärter. Wir können alle Teams schlagen, das haben wir auch in dieser Saison wieder bewiesen."

2023 verlief für das Team Vienna bislang nach Wunsch. Auf World-Tour-Ebene stehen bei acht Turnieren nicht weniger als fünf "Stockerlplätze" zu Buche. Alleine im September und Oktober gab es bei den Masters in Cebu (2.) und Chengdu (2.) Finalteilnahmen und in Amsterdam, beim 100. Masters der 3x3-Geschichte, sogar den Turniersieg. Mit dem Wechsel von Superliga-Star Enis Murati ist das Team Vienna in der Offensive wieder etwas unberechenbarer geworden. Zuletzt "hagelte" es beim jüngsten Sieg auf Challenger-Ebene in Taipeh (TWN) im Turnierverlauf beispielsweise 30 "Zweier" – und das in nur fünf Spielen.

Im "Race to Jeddah", das ausschließlich die Ergebnisse im Rahmen der Masters-Turnierserie berücksichtigt, liegt das Team Vienna (500 Punkte) derzeit auf Rang drei. Während das ausschließlich mit serbischen Nationalspielern antretende Team von Ub Huishan NE (925) uneinholbar an der Spitze liegt, kämpfen dahinter mit Liman Huishan NE (SRB/504), Team Vienna (500), Amsterdam HiPRO (NED/490), Miami (USA/455) und Antwerp TOPdesk (BEL/455) aktuell zumindest fünf Teams um die bestmögliche Ausgangslage für das Saisonfinale in Saudi-Arabien.

Teamwork soll den "dream work" machen

Energie und Team-Chemie als Schlüssel

"Für uns klappt es derzeit sehr gut, weil wir vier Spieler haben, die allesamt Scoring-Gefahr ausstrahlen", sagt Linortner. Entscheidend für den Erfolg seien laut dem aktuell Neuntplatzierten der Einzel-Weltrangliste aber die Team-Chemie und die Energie auf dem Feld. "Beim 3x3 gewinnt nicht immer unbedingt das talentiertere Team, sondern oft jenes, das den Sieg mehr will. Man hat in den vergangenen Wochen gemerkt, dass wir es unbedingt wollten", sagt der Kapitän, der sich und seine Teamkollegen weiter in die Pflicht nimmt. "Wir müssen diese Mentalität beibehalten, weil wir alle viel Zeit in den Sport investieren und oft wochenlang von unseren Freunden und Familien getrennt sind. Die Resultate sind auch eine Belohnung für diese Entbehrungen."

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