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Das Weltcup-Event als solches
Hier gilt es, vor allem das Event im Pillerseetal an sich zu nennen. 25.300 Zuschauer pilgerten zum Traditions-Weltcupevent, das sich dank angenehmen Temperaturen und (meist) strahlendem Sonnenschein von seiner besten Seite zeigte. Fast schon kitschig-schöne Bilder der malerischen Bergkulisse flimmerten über die TV-Schirme - sicher kein Nachteil für die WM-Bewerbung 2028. Zudem wusste das OK-Team von Franz Berger einmal mehr mit perfekter Organisation zu überzeugen. Für Fans, Athleten, Medien und Offizielle blieben keine Wünsche offen.
Anna Gandler
Die junge Tirolerin (22) stellte in Hochfilzen einmal mehr ihr Talent unter Beweis. Sie begann am Freitag mit einem starken elften Rang im Sprint, mit dem sie selbst gar nicht so zufrieden war. Am Samstag toppte sie das noch mit Rang zehn, ihrer erst zweiten Top-10-Platzierung im Weltcup. In der Staffel lief es am Schießstand nicht mehr ganz so ideal wie an den Vortagen, dafür überzeugte Gandler in der Loipe auf ganzer Linie, lieferte die zweitschnellste Laufzeit in ihrem Stint. Nur Lisa Vitozzi war ein paar Sekunden schneller. Eine weitere Talentprobe der Junioren-Weltmeisterin. In ihr schlummert "Austrias next Biathlon-Star". Es braucht aber Zeit und Geduld ebenso, wie realistische Erwartungen seitens Trainerstab, Fans und Öffentlichkeit. Geht sie ihren Weg so beherzt weiter, wird sie Rot-Weiß-Rot noch sehr viel Freude bereiten.
Das Frauen-Team
Generell zeigten die Frauen beim Hochfilzen-Wochenende, welche Entwicklung in den letzten Jahren stattgefunden hat. War es zuvor einzig Lisa Hauser, die für Top-Resultate gut war, hat man hier mittlerweile mehrere Athletinnen, die Top-15-Ergebnisse auf dem Kasten haben. Neben Gandler bewies dies auch Namensvetterin Anna Juppe, die mit Rang 13 im Sprint ihr bestes Weltcupergebnis holte, deswegen zurecht mit der Sonne um die Wette strahlte. Zudem gab Tamara Steiner ein erfreuliches Debüt als Staffel-Startläuferin, blieb ohne Fehler und übergab nur 16 Sekunden hinter der führenden Schwedin Magnusson.
FLOP
Lisa Hauser beim Heimweltcup
Lisa Hauser und Hochfilzen - bisher keine glückliche Kombination. Auch heuer konnte sie beim Heimweltcup nicht glänzen, erwischte einmal mehr ein verpatztes Wochenende. Mit den Rängen 41 (Sprint) und 44 (Verfolgung) kann die Weltmeisterin nicht zufrieden sein. Auch in der Staffel lief es mehr schlecht als recht, dort konnte Hauser aber immerhin Rang sechs nach Hause bringen. Ob Hauser und Hochfilzen noch Freunde werden? "Ich habe es ja jetzt schon oft genug erlebt. Aber vielleicht lasse ich mich da noch ein wenig zu viel ablenken", gestand sie.
Das Männer-Team
Wie bei Lisa Hauser war es beim gesamten Herren-Team ein verkorkstes Wochenende. Mit Magnus Oberhauser und Simon Eder mussten zwei Fixstarter gänzlich passen, David Komatz zwickt's im Kreuz, Felix Leitner sucht nach seiner Laufform und fühlt sich nicht wohl. Es scheint, als habe "Murphy's Law" bei Österreichs Loipenjägern voll zugeschlagen: Alles was schieflaufen hätte können, lief schief. Das beste Resultat an diesem Wochenende ist ein 19. Rang von Komatz im Sprint. Damit werden zwei Dinge einmal mehr deutlich sichtbar: Die Personaldecke ist und bleibt dünn, das Gefälle hinter Simon Eder ist nach wie vor zu groß. Weder Komatz noch Leitner können diese Lücke aktuell füllen. Doch: Beide haben das Zeug dazu. Zusätzlich verfügt man mit Dominic Unterweger über einen Athleten mit Potenzial, der (hoffentlich bald) den nächsten Schritt machen kann. Das Karriereende von Harald Lemmerer macht die Lage ebenso nicht einfacher. Mit Athleten wie Fabian Müllauer, Christian Langegger und Lukas Haslinger verfügt man über einige Talente, der Schritt in den Weltcup käme für sie aber noch zu früh.