Kritik nach "brutaler" Razzia
Dass die Durchsuchung kurz vor dem Staffel-Bewerb am Samstag durchgeführt wurde, sorgt bei den Russen für Kritik. "Sie sind am frühen Morgen gekommen und haben das ganze Team in Aufruhr versetzt, und das kurz vor der Staffel", sagt Valdimir Drachev, Präsident der russischen Biathlon-Union.
Die Polizisten seien um 5:50 Uhr im Teamhotel aufgetaucht und hätten während eineinhalb Stunden die Sachen des Cheftrainers und von Loginovs durchsucht, erklärt Drachev.
Loginov erklärt gegenüber dem russischen "Match TV", dass er und seine Teamkollegen von der Polizei geweckt wurden, die ihr Zimmer aufgebrochen hätten. Das Vorgehen der Carabinieri bezeichnet er als brutal.
"Wir sind aufgewacht, als die Polizei die Türen einschlug. Sie sagten uns, wir sollen still in unserer Unterwäsche sitzen. Sie haben sich nur für mein Zeug interessiert. Sie haben ein Handy, einen Computer und einige meiner persönlichen Dinge durchsucht", sagt Loginov.
Loginov bereits für zwei Jahre gesperrt
Der Sieger des WM-Sprints und Dritte der Verfolgung war bereits von 2014 bis 2016 zwei Jahre wegen EPO-Missbrauchs gesperrt. Der Norweger Tarjei Bö hatte sich in Antholz nach Loginows Titelgewinn kritisch geäußert. "Loginov hat es nicht verdient, hier zu sein."
Die Untersuchung hängt offensichtlich damit zusammen, dass Cheftrainer Kasperovich eine fremde Akkreditierung benützt habe.
Der Biathlon-Weltverband (IBU) erklärt in einer Aussendung, man wisse um die Vorgänge, es sei aber Sache der Behörden, Details mitzuteilen. Die Biathlon Integrity Unit werde voll kooperieren.