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Was ist heuer für den KAC drinnen?

Was ist heuer für den <a href='/de/daten/news/eishockey/kac/' class='tag'>KAC</a> drinnen? Foto: © GEPA

Die neue Saison der win2day ICE Hockey League rückt immer näher.

Am 15. September geht es dann wieder so richtig los mit der ersten Runde der neuen Saison. Bevor das der Fall ist, hat sich LAOLA1-Experte Bernd Freimüller die Zeit genommen, um die ICE-Teams etwas näher zu beleuchten.

Dieses Mal ist der KAC an der Reihe.

Sommeraktivitäten

Die Ära des zweifachen Meistercoaches Petri Matikainen ging nach fünf Saisonen zu Ende. Nach langer Bedenkzeit rückte GM Oliver Pilloni mit der hausinternen Lösung um Kirk Furey und David Fischer heraus, die zuletzt das Farmteam betreuten. Am Spielersektor tat sich wie fast jeden Sommer nicht allzu viel – die Heimkehr von Raphael Herburger stand schon früh fest, einziger neuer Legionär (bisher) ist Jan Mursak. Dem gegenüber stehen der Rücktritt von Thomas Koch sowie gleich fünf abgegangene Legionäre, darunter die Leistungsträger Rok Ticar, Rihards Bukarts und Lucas Lessio.

Ausrufezeichen des Kaders

Der KAC hat weiter einheimische Tiefe, allerdings wurde diese durch die Abgänge von Kele Steffler und Samuel Witting ein klein wenig ausgedünnt. Dadurch sollten aber Eigenprodukte wie Tobias Sablattnig, Maxi Preiml und Finn van Ee (endlich) die Chance bekommen, auf ihre Ligatauglichkeit abgeklopft zu werden.

Drei brauchbare Forward-Linien zeichnen sich allemal ab, allerdings unter der Voraussetzung, dass es nicht wieder zu einer Verletzungsserie kommt. Das trifft vor allem auf Johannes Bischofberger bei seinem Comeback-Versuch zu, auch Daniel Obersteiner (fällt noch länger aus) und Fabian Hochegger zeigten sich zuletzt nicht gerade verletzungsresistent. Die Nachverpflichtung des einen oder anderen Legionärs (derzeit nur sieben im Kader) würde nicht überraschen.

Auch mit 36 Jahren zeigte Goalie Sebastian Dahm keinerlei Verfallserscheinungen, garantierte Siege und Bierruhe in so mancher knappen Partie. Sein Arbeitspensum soll heuer reduziert werden, was aber natürlich von den Leistungen von Backup Florian Vorauer (setzte sich erst mühsam von Val Usnik ab) abhängen wird. Ich hör´ die Kunde wohl…

Fragezeichen des Kaders

Wie immer, wenn ein möglicher Player's Coach (Furey) einem eher knorrigen Typen wie Matikainen folgt, erhält er einen großen Vertrauensvorschuss. Furey kennt natürlich die Verhältnisse in Klagenfurt, doch sowohl beim Farmteam als auch bei seinem einjährigen Gastspiel als U20-Nationalcoach hatte er es mit meist überforderten Teams ohne großen Siegesdruck zu tun. Ehrenvolle Niederlagen gibt es nun nicht mehr, wie kommt er mit dem Erfolgsdruck klar? Und wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Dave Fischer, der sich auch Chancen auf den Headjob ausrechnete?

Was steckt noch in Nick Petersen? Das war wortwörtlich meine Frage an dieser Stelle vor einem Jahr und die Antwort nach der letzten Saison lautete: nicht viel. Aufblitzer seines einstigen (unstrittigen) Könnens gingen in einer Melange von Verletzungen und reichlich uninspirierten Auftritten unter. In der oft nebulösen Klagenfurter Vertragslandschaft mit Optionen, Verlängerungen und Neuverträgen überraschte sein Verbleib doch, vor allem angesichts der geringen Legionärszahl muss der 34-Jährige offensiv abliefern.

Fabian Hochegger war mit elf Treffern der einzige einheimische Klagenfurter, der im Vorjahr eine zweistellige Toranzahl aufweisen konnte. Eine desaströse Bilanz! Lukas Haudum war lange verletzt, daher nicht in dieser Kategorie, aber wurden Leute wie Manuel Ganahl oder Thomas Hundertpfund wirklich nur durch Matikainen am Toreschießen gehindert? Die heurige Saison wird Auskunft geben, auch die Abwehrspieler müssen hier beweisen, dass sie bei mehr Freiheiten die Scheibe tragen und zirkulieren können.

Hier könnte nachgerüstet werden

Sowohl in der Abwehr, wo sich Jesper Jensen Aabo zunehmend als fragil erweist und auch Paul Postma mit 34 seine Einsatzorte mehr und mehr timen muss, als auch im Angriff würde ein zusätzlicher Legionär nicht überraschen. Die (finanzielle) Frage wird dann aber sein, ob es sich um Kaderergänzungen (wie Mike Zalewski) oder potenzielle Leistungsträger (wie Bukarts) drehen wird.  

Ausblick

Der KAC war in der Ära Matikainen ein immer schwer zu bespielendes Team, das selten mit großer Offensive, aber mit viel Laufbereitschaft und wenig Abständen zwischen den einzelnen Spielern glänzte. Zwei Meistertitel übertünchten harzige Grunddurchgänge, unter Furey soll das Werkl von Anfang an laufen.

Ein Top-6- oder sogar ein Top-4-Platz sollte die Mindestanforderung sein, aufgrund des hohen Alters des Kaders (elf Spieler über 30) kann ich mir aber nicht vorstellen, dass es zu großen Leistungsausbrüchen nach oben kommen wird.

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