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Offiziell: Capitals-Präsident Hans Schmid zieht sich zurück

Offiziell: Capitals-Präsident Hans Schmid zieht sich zurück Foto: © GEPA

Der erhoffte Turnaround ist bei den krisengebeutelten Vienna Capitals auch nach dem International Break im vergangenen November ausgeblieben.

Nachdem man vergangenen Freitag mit einem 1:8 von den Black Wings Linz gedemütigt wurde (Zum Spielbericht >>>), unterlag man am darauffolgenden Samstag gegen Asiago mit 3:4 nach Overtime (Zum Spielbericht >>>) und findet sich aktuell tief im Tabellenkeller der win2day ICE Hockey League wieder.

Aus gegebenem Anlass richten sich die Wiener nun mit einem offenen Brief an die großteils enttäuschten Fans und pochen auf Verständnis und den gemeinsamen Zusammenhalt. 

"Da gibt es nichts schönzureden"

"Liebe Caps-Fans, wir befinden uns derzeit bzw. seit zwei Monaten in einer sportlich extrem schwierigen Phase, ähnlich wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Da gibt es – trotz zwischendurch gleichzeitig neun Ausfällen in den letzten Monaten - leider auch nichts schönzureden", ist man sich bewusst und betont weiter:

"Dass die Enttäuschung in den vergangenen Wochen nunmehr insgesamt aber groß ist, verstehen wir. Unser Sport, unser geliebtes Eishockey, lebt von Einsatz. Von Leidenschaft. Von Teamgeist. Von Emotionen und Begeisterung sowie Zusammenhalt am Eis und abseits des Eises. Das sind wir bei den Caps – gemeinsam mit unseren Fans - über weite Strecken gewohnt."

Den Unmut aller Beteiligten könne man zur Gänze nachvollziehen. Dennoch appelliere man an die eigenen Anhänger, sich nach wie vor fair gegenüber der eigenen Mannschaft und den Mitarbeitern zu verhalten und das gewohnt friedliche Erscheinungsbild der Eishockey-Fans hochzuhalten:

"Wir alle möchten gewinnen und sind aufgrund der häufigen Niederlagen unzufrieden, verärgert, genervt oder empfinden andere negative Emotionen. Da geht es der gesamten Organisation, allen Spielern, unseren vielen Sponsoren und Partnern und natürlich vor allem auch euch, genau gleich. Wir bitten euch nur inständig, persönliche Angriffe, teilweise weit unter der Gürtellinie, wie bei vergangenen Veranstaltungen oder nach vergangenen Spielen, vor allem gegenüber Spielern, zu unterlassen. So sind wir nicht, so sind die Fans der Caps nicht."

Playoffs nach wie vor das große Ziel 

Trotz der durchaus angespannten Lage sei das Erreichen der Pre-Playoffs (Achtelfinale) und die darauffolgende Qualifikation für das Viertelfinale nach wie vor das groß angestrebte Ziel: 

"Aus aktueller Sicht ist das klare Ziel für die laufende Saison das Erreichen der Pre-Play-Offs – und in der Folge der Einzug ins Viertelfinale. Wir müssen also zumindest den 10. Platz erreichen und dann rechtzeitig so gut verstärkt und in Form sein, um in den Play-Offs ein entsprechendes Wort mitreden zu können."

Um in bessere Form zurückzufinden seien bereits weitere Verstärkungen in der nun laufenden Länderspielpause geplant: "Ja, wir werden uns im International Break nochmals verstärken können und müssen, schon morgen wird es dazu eine erste Meldung geben."

Zahlreiche Probleme als hindernde Faktoren

Neben der fehlenden sportlichen Leistung seien jedoch noch weitere bekannte Baustellen, wie jene des Zustands der "STEFFL Arena", sowie der finanziellen Zukunft omnipräsent und somit ebenfalls leistungsmindernd. 

"Die weiteren Herausforderungen für die Organisation sind aber um nichts kleiner, eher sogar noch viel weitreichender. Gemeinsam mit der Stadt Wien sind wir intensiv damit beschäftigt, neben der Lösung der bekannten und teilweise nicht bekannten täglichen technischen Herausforderungen die Arena zukunftsfit zu machen. Ein noch viel größeres Thema ist aber die Absicherung der Zukunft unserer Caps ohne Hans Schmid. Wie viele von euch bereits aus diversen Interviews wissen, hat Hans Schmid nach vielen intensiven Jahren, viel investierter Zeit und viel aufgebrachtem Geld, beschlossen, seine Funktion als Präsident und somit „Schirmherr“ der Organisation definitiv nach Saisonende im April zu beenden."

Um eine gemeinsame finanzielle Lösung mit der Stadt Wien zu finden, an die man im Übrigen zehn Prozent der Ticket-Einnahmen zusätzlich abdrücken muss, werden und wurden bereits intensive Gespräche geführt "um 300 Kindern im Nachwuchs und unseren Caps in der ICE Hockey League eine der Stadt Wien würdige Zukunft zu ermöglichen."





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