Schnell war klar, dass Wukovits wohl das vorzeitige Saisonende droht, während Halmo eine längerfristige Strafe ausfassen sollte, nachdem er in der laufenden Saison schon mehrmals negativ auffiel. Für Diskussionen sorgt aber die On-Ice-Entscheidung der Schiedsrichter.
Rotter: Über den "Call" kann man sich Gedanken machen
Die Head Referees der Partie, Trpimir Piragic und Christoph Sternat, verwiesen den Bozener anfangs mit einer fünf Minuten plus Spieldauerstrafe des Spiels. Als Wukovits sich langsam aufrappelte, sahen sie sich die Szene noch einmal genauer an und korrigierten ihre Entscheidung: Statt einer Matchstrafe musste Halmo nur Zwei plus Zwei Minuten vom Eis.
Ein "Call", der sinnbildlich für die Begegnung steht und Capitals-Crack Rafael Rotter etwas ratlos zurücklässt: "Fischer kriegt fünf Minuten plus zwei Spiele Sperre und das heute ist zwei plus zwei. Ali ist verletzt und kommt wahrscheinlich gar nicht mehr zurück, da kann man sich auch Gedanken machen über den 'call'."
Zwar nutzten die Wiener daraufhin die ersten Überzahlminuten für den erneuten Führungstreffer von Ty Loney, praktisch im Gegenzug passierte jedoch Rotter ein folgenschwerer Abspielfehler, den Bozens Bernard eiskalt zum Shorthander verwertete.
"Ich glaube, dass mein Fehler ein bisschen ein 'turnaround' war", war Rotter nach dem Spiel sichtlich geknickt und fügt an: "Es kann passieren, sollte aber nicht."
"So ein Fehler sollte nicht passieren"
Nach der 1:0-Führung durch Loney kassierten die Caps den bitteren Ausgleich durch Angelo Miceli, als Jerome Leduc - der am vergangenen Samstag Vater wurde - den Puck leichtfertig vertändelte und sogar stürzte. Der Italiener war in der Folge frei durch und blieb vor dem Wiener Goalie Bernhard Starkbaum eiskalt.
Zwei Fehler, die in solch einer engen Serie den entscheidenden Unterschied ausmachen können. Rotter sieht den Verlust des Spiels auch in seinem Fehler: "Da haben wir dann ein bisschen den Schwung verloren und ihnen den Vorteil gegeben. Uns hat der Schwung gefehlt das restliche Spiel."
Dennoch richtet sich der Blick bereits in Richtung Spiel 6, welches am kommenden Mittwoch in der heimischen Erste Bank Arena stattfindet: "Ich versuche das in Wien besser zu machen und wir müssen gewinnen. Wir fühlen uns (körperlich) super, haben genug Kraft, im Fünf-gegen-Fünf dominieren wir über die meiste Spielzeit."
Fournier: "Es war eine Achterbahnfahrt"
Tristesse bei den Capitals, Freude bei Bozen. Die "Füchse" waren nach 4:2-Erfolg naturgemäß glücklich, bleiben aber vorsichtig: "Sie sind ein sehr gutes Team, es wird eng bleiben", sagt Bozens Gleason Fournier, der nach 49 Spielminuten das Game-Winning-Goal erzielte.
"Es war eine Achterbahnfahrt. Als wir das Momentum bekommen haben, konnten wir ein gutes Spiel hinlegen", erzählt der Verteidiger.
Der Kanadier sieht die spielentscheidenden Momente ebenfalls rund um das 2:2: "Das Penalty-Killing war ein wichtiger Moment, die vier Minuten zu überstehen war eine tolle Arbeit der Jungs im 'PK'. Wir haben gleich (zum 2:2, Anm.) ausgeglichen, das war wichtig. Im dritten Drittel haben wir ein solides Spiel gezeigt."
Solch ein Abschlussdrittel wird auch in Wien von Nöten sein, will man gleich den ersten Matchpuck zum Final-Einzug verwerten. Die Capitals müssen dagegen ihre Chancenüberlegenheit nützen, sonst droht ihnen der vorzeitige Urlaubsantritt.