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Capitals-Präsident Hans Schmid steht vor Rückzug

Capitals-Präsident Hans Schmid steht vor Rückzug Foto: © GEPA

Hans Schmid, Präsident der Vienna Capitals, wird sich nach über 20 Jahren von seiner Position zurückziehen.

"Ich werde nicht ewig Präsident der Vienna Capitals bleiben. Meine Intention ist es, so schnell wie möglich einen Nachfolger zu finden", erklärt der 81-Jährige im Interview mit oe24.at.

Er habe schon vor zwei Jahren geplant, als Präsident zurückzutreten. Die Corona-Pandemie machte dem Unternehmer aber einen Strich durch die Rechnung: "Gerade in so schwierigen Zeiten darf man einen Verein nicht alleine lassen."

Nun gilt es, Liegengebliebenes auf- und wegzuarbeiten, denn eine Übergabe ist nach der abgelaufenen Saison möglich. "Ich hoffe, Ende Mai ist dann das alles vorbei. Dann setzen wir uns zusammen und es wird eine Entscheidung geben."

Wer die Stelle nach ihm einnehmen wird, hänge auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab. "Ich werde dort niemanden gegen den Willen der Mitarbeiter hinsetzen. Das fällt mir nicht ein. Es gibt gute Gespräche", so Schmid.

Der gebürtige Villacher ist unter anderem der Eigentümer des Wiener Kaufhauses "Steffl", nach dem auch die Spielstätte des ICE-Hockey-League-Vereins benannt ist. Seit 2001 tritt er nicht nur als Präsident der Hauptstädter auf, sondern auch als ein wichtiger Geldgeber.

Schmid ist mit der Caps-Saison "sehr zufrieden"

Nach den beiden Meistertiteln in den Jahren 2005 und 2017, die Schmid mit seinem Verein holte, war diesmal im Halbfinale Endstation. Nach einem schlechten Saisonstart, bei dem sich die neu formierte Mannschaft und der kurzfristig engagierte Head Coach Dave Barr erst finden mussten, arbeiteten sich die Wiener in der Tabelle immer weiter nach vorne und beendeten den Grunddurchgang schließlich auf dem vierten Platz.

Im Playoff-Viertelfinale setzte man sich im "Wunder von Kagran" mit einem Gesamtscore von 4:3 gegen den KAC durch, im Halbfinale gab es gegen den späteren Meister aus Salzburg jedoch ein 0:4 und das damit einhergehende Saisonende.

Obwohl das Finale verpasst wurde, war Schmid "sehr zufrieden". Trotz der schwierigen Umstände habe man sich mit der jungen Mannschaft sehr gut gehalten, was eine Überraschung gewesen sei. "Also für mich war es eine tolle Saison".

Als einzigen "Wermutstropfen" bezeichnet der Villacher das zweite Halbfinalspiel gegen die Bullen, in dem die Caps in den letzten 40 Sekunden einen 2:0-Vorsprung verspielten und letztendlich mit 2:3 in der Overtime unterlagen.

Publikumsmagnet, aber keine positive Finanzbilanz

Nach zwei Saisonen, in denen entweder gar keine, oder nur eine begrenzte Anzahl an Fans in der 7.000 Personen fassenden "Steffl Arena" zugelassen waren, pilgerten von Mitte September bis Ende März insgesamt 70.900 Menschen zu den Heimspielen der Gelb-Schwarzen. Im Schnitt sahen 2.444 Zuschauerinnen und Zuschauer die Partien in Wien.

Mit diesen Zahlen waren die Caps der absolute Publikumsmagnet der win2day ICE Hockey League. Die Heimspiele des KAC sahen 58.422 Menschen (2.086 im Durchschnitt), die von Meister Salzburg 43.096 (durchschnittlich 1.390).

In puncto Finanzierung sind die Hauptstädter nach zwei Saisonen mit dem Corona-Virus "gut aufgestellt. Wir haben geschaut, dass wir alle möglichen Zuschüsse und Förderungen bekommen. Das hat auch funktioniert. Wir schneiden natürlich nicht positiv ab, aber ich hatte schon vor zehn oder 15 Jahren Saisonen, wo es ärger war. Also nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch wurde exzellente Arbeit geleistet."

Dass die ICE-Meisterschaft überhaupt abgewickelt werden konnte, ist für Schmid ein "wirkliches Wunder". Das müsse man auch anerkennen, "das war eine gute Leistung".

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