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Philipp Lukas: Wo sich die Black Wings verbessern können

Philipp Lukas: Wo sich die Black Wings verbessern können Foto: © GEPA

Bei den Black Wings Linz läuft es derzeit rund.

Mit dem 5:2 gegen momentan krisengebeutelte Vienna Capitals (Spielbericht >>>) wurde der fünfte Sieg aus den letzten sechs Spielen eingefahren, das strafverifizierte 5:0 gegen die Graz99ers nicht mit einberechnet. In der Tabelle wurde der Anschluss an die Top-Teams gewahrt, auf Leader Red Bull Salzburg fehlen bei zwei Spielen mehr fünf Punkte. 

Doch in Wien sind die Stahlstädter früh zurückgelegen, Trevor Cheek brachte die Hausherren in Minute acht im ersten Überzahlspiel in Front. "Sie hatten in letzter Zeit eine schwierige Phase. Man hat gesehen, dass sie alles daran gesetzt haben, diese negative Serie zu beenden und sind mit Feuer aus der Kabine gekommen", sagte Emilio Romig.

Lukas: "Happy war ich natürlich nicht damit"

Binnen 3:18 Minuten wurden drei Strafen gegen die Gäste ausgesprochen, "das war natürlich nicht unser Plan", bekräftigte Head Coach Philipp Lukas gegenüber LAOLA1. Die Gefühlslage in dieser Phase? "Happy war ich natürlich nicht damit, ich kann auch nicht mit allen Entscheidungen (der Schiedsrichter, Anm.) übereinstimmen."

Seines Erachtens nach seien es unglückliche und nicht unfaire Situationen gewesen, die zu den Strafen führten. Trotzdem müsse man "definitiv smarter sein", denn es habe nichts damit zu tun gehabt, "dass wir nicht ready zum Spielen waren", so der gebürtige Wiener.

Die beiden Strafen nach dem 0:1 wurden erfolgreich gekillt, mit Fortdauer des ersten Drittels wechselte das Momentum auf die Seite der Linzer. Kurz vor der Drittelpause schlugen die Black Wings in einem schnellen Gegenstoß zu, nach Zuckerpass von Graham Knott musste Ex-Capitals-Angreifer Romig nur mehr verwerten.

"Beim Tor habe ich nicht mehr viel machen müssen", lachte der 31-Jährige. "Super rausgespielt und letztendlich habe ich den Puck nur mehr ins leere Tor fegen müssen." Es sei wichtig gewesen, "mit einem 1:1 ins zweite Drittel zu starten", betonte Lukas.

Das Erfolgsrezept im zweiten Drittel

Der Treffer stellte nämlich eine Initialzündung für den Mittelabschnitt dar, den die Oberösterreicher in allen Belangen dominiert haben. Das Rezept war einfach: "Den Gegner im Forecheck früher unter Druck zu setzen, mehr Scheiben zu erarbeiten und mehr Zeit in der offensiven Zone zu verbringen", erklärte Lukas.

Zwei Powerplays - die einzigen beiden aus Linzer Sicht im gesamten Spiel - wurden durch den immer größer werdenden Druck herausgeholt, aus beiden wurde Kapital geschlagen. Erst stellte Matt MacKenzie mit einem krachenden Onetimer auf 2:1, kurz darauf nagelte Shawn St-Amant den Puck aus dem Slot ins Eck - 3:1.

Einzig Capitals-Schlussmann Stefan Steen verhinderte eine noch höhere Führung der Black Wings - Jakob Mitsch, Brian Lebler und Andreas Kristler scheiterten jeweils im Breakaway am Schweden. Zudem fälschte Steen einen Feldner-Wrister noch an die Latte ab.

Was nicht "hundertprozentig perfekt" war

"Wir hatten mehr Momentum in dieser Phase", analysierte Lukas das zweite Drittel nüchtern, "und haben im ersten Shift vom dritten Drittel gleich nachlegen können, was sehr positiv war", sprach der 43-Jährige das 26 Sekunden nach Beginn des Schlussabschnitts erzielte 4:1 durch Sean Collins an.

Christof Kromp weckte mit einem weiteren Überzahl-Treffer die Hoffnungen der Wiener auf ein Comeback, weil Linz den Sack nicht zumachte. Das ärgerte den Head Coach auch ein Stück weit: "Wie wir das Spiel im letzten Drittel verwaltet haben, war nicht hundertprozentig perfekt. Das ist etwas, wo wir uns verbessern können."

Umso mehr freute es ihn, dass seine Mannschaft eine fünfminütige 5-gegen-6-Situation (Steen verließ für einen weiteren Feldspieler sein Tor) eigentlich mühelos verteidigte und "wenig zugelassen" hat. Man habe dann einen Weg gefunden, durch Graham Knott das fünfte Tor zu erzielen.

Romig: Sein erster Sieg in Wien

Für die Linzer war es ein spezieller Sieg, der erste in Wien seit dem 26. Dezember 2020. Von noch größerer Bedeutung war der Triumph für Emilio Romig.

"Ich spiele jetzt das fünfte Jahr nicht mehr in Wien und das ist mein erster Sieg", strahlte der Wiener, der im Februar 2018 aus Nordamerika zu den Capitals kam und im Sommer 2019 nach 86 Liga-Spielen für die Wiener nach Dornbirn wechselte.

Seine ganze Familie und viele Kindheitsfreunde waren anwesend, das gab dem Routinier noch mehr Ansporn. Romig: "Es ist immer schön, hier zu spielen. Auch wenn ich bis jetzt immer erfolglos war, habe ich immer gerne da gespielt."

Dass er nun seinen ersten Erfolg gegen die Capitals in Wien einfahren konnte, "ist befriedigend."


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