Ein unglaublicher Schwede
Man habe versucht, Innsbruck das Toreschießen so schwer wie möglich zu machen und "durch uns durch zu kommen. So gewinnt man Serien", konstatiert Barr.
Gelang es dem Grunddurchgangs-Dritten einmal durchzukommen, galt es immer noch Keeper Steen zu überwinden. Der 30-jährige Schwede wurde erst nach Spiel zwei für Bernhard Starkbaum eingesetzt und zahlte das entgegengebrachte Vertrauen vollends zurück.
HCI-Angreifer Martin Ulmer meinte etwa, dass Steen "unglaublich gehalten" habe (HIER nachlesen >>>). Auch vom eigenen Coach gibt es reichlich Huldigungen. "Wir haben eine großartige Leistung von 'Steener' bekommen, er hat einige Saves leicht aussehen lassen." Der Torhüter stand unter anderem bei zwei Breakaways seinen Mann.
"Er gab nicht viele Rebounds her, aber ich muss unserer Verteidigung zugute halten, dass sie bei einigen Rebounds gute Arbeit mit den Stöcken geleistet und die Leute vom Netz ferngehalten hat", streut Barr weiter Rosen.
Sonderlob für die "Young Guns"
Abseits der gewöhnlichen Protagonisten verdiente sich insbesondere die vierte Angriffslinie rund um die jungen Eigengewächse Armin Preiser, Patrick Antal und Mathias Böhm ein Sonderlob. Sie schenkten keinen Meter her, legten in jedem Shift eine ungeheure Aggressivität an den Tag und beschäftigten die "Haie" auch offensiv.
"Ich hatte die ganze Serie über kein Problem damit, unsere vierte Linie zu spielen", strahlt Barr. "Sie waren ein Katalysator, haben uns Energie gegeben. Sie haben ein paar Torchancen herausgespielt, aber das Beste war, dass wir normalerweise nicht in unserer Zone waren, wenn sie auf dem Eis waren."
"Ich habe mir nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht, gegen wen sie spielen, ob es die beiden besten Linien sind oder nicht. Ich habe nicht allzu viel darüber nachgedacht, weil ich ihnen vertraue. Sie haben sich ihr Vertrauen verdient", erklärt der 62-Jährige weiter.
Schinderei lohnt sich
Bestimmt auch im Semifinale, dem sechsten in Folge für die Capitals.
Der Gegner steht noch nicht fest, entscheidet sich erst am Dienstag nach dem finalen Duell zwischen dem HC Bozen und den Black Wings Linz (19:30 Uhr im LIVE-Ticker). Steigen die "Foxes" auf, geht es am Freitag das erste Mal nach Südtirol. Schafft Linz die Überraschung, wartet am Weg ins Finale Rekordmeister KAC.
Wer es schlussendlich wird, damit will sich Barr noch nicht beschäftigen. Viel mehr ist er glücklich, dass es für sein Team kein Spiel 7 gibt. "Wir sind nach dem Spiel am Freitag mit dem Bus zurückgekommen, waren gegen 4 Uhr morgens hier, um 5 Uhr geht man ins Bett und ich war gegen 9 Uhr hier", spricht Barr die Strapazen an.
"Es ist eine Schinderei, die Spieler machen das Gleiche durch, und sie spielen auch noch. Es ist für alle anstregend, aber es lohnt sich. Wir haben auch so gespielt", so der Kanadier.
Die Spieler seien nun ausgelaugt, bekommen am Montag daher trainingsfrei. Am Dienstag steht den Cracks frei, ob sie auf das Eis gehen möchten. Am Mittwoch startet dann die Vorbereitung auf die nächste Serie, in welche man mit viel Vertrauen in die eigenen Stärken geht.