news

Die Sterne fallen vom Himmel

LAOLA1 Foto: ©

Big Trouble in "Big D"!

Wegen eines horrenden Märzes sind die Playoff-Chancen der Dallas Stars arg geschwunden.

Die Texaner lagen die gesamte Saison über auf Playoff-Kurs, doch im März begann der große Kollaps, welcher in einer 1:4-Heimniederlage gegen die Vancouver Canucks seinen vorläufigen Höhepunkt findet.

Inaktivität von General Manager Jim Nill, Verletzungen und schwache Auftritte gegen abgeschlagene Mannschaften entwickeln sich zum "Perfect Storm".

Lazarett in "Victory Green"

General Manager Jim Nill fiel in seiner Zeit in Dallas nie durch überstürzte Entscheidungen auf, verfolgte er doch einen langfristigen Plan. Das Heranführen junger Spieler wie John Klingberg oder Mattias Janmark machte sich schon in der Vergangenheit bezahlt. Diese jungen Wilden, gepaart mit den Superstars Jamie Benn und Tyler Seguin sollten die Dallas Stars über einen langen Zeitraum konkurrenzfähig machen.

In diesem Jahr holte der 59-Jährige Alexander Radulov, Ben Bishop, Marc Methot und Martin Hanzal nach Texas, um all diese Teile zu ergänzen und um aus den Stars einen wahren Stanley-Cup-Contender zu machen.

Dass drei der vier großen Neuzugänge über lange Zeiträume verletzt waren bzw. sind, ist ein Sinnbild dieser Saison.

Methot wurde nach dem Expansion Draft von den Vegas Golden Knights geholt. Der stabile Kanadier konnte dank des Verteidiger-Überschusses der Knights relativ günstig verpflichtet werden, ein Zweitrunden-Pick und ein Prospect wurden dafür in die Wüste geschickt.

Doch bei Methot schlich sich früh der Verletzungs-Teufel ein. Im November begann die Misere, er verpasste aufgrund verschiedener Probleme 26 Spiele am Stück. Nach einem Comeback im Jänner gegen die Devils setzte Methot die nächsten 15 Spiele aus. Im März gab es ebenfalls längere Phasen, in denen er gefehlt hatte.

Auch Martin Hanzal verpasste lange Strecken der Saison. Der Tscheche, der als Free-Agent verpflichet werden konnte, hatte mit diversen Verletzungen zu kämpfen. Im März wurde seiner Saison ein Ende gesetzt: Hanzal unterzog sich einer Spondylodese, um eine hartnäckige Rückenverletzung zu bekämpfen. Immerhin soll die Operation ein Erfolg gewesen sein.

Lehtonen und Radulov im Aufwind

Torhüter Ben Bishop hat seit Kurzem mit Verletzungen zu kämpfen. Der 31-Jährige, dessen Verhandlungsrechte man sich in der Off-Season von den Los Angeles Kings sichern konnte und der im Anschluss einen Sechsjahresvertrag in Höhe von 29,5 Millionen Dollar erhalten hatte, zog sich ausgerechnet gegen Ex-Team Ottawa eine Knieverletzung zu. Nach dem Comeback ist allerdings vor der nächsten Verletzungspause: Im zweiten Spiel nach seiner Rückkehr zog sich Bishop eine weitere Verletzung am Bein gegen Winnipeg zu.

Kari Lehtonen erlebt indes eine Renaissance. Der Finne, der sich in den vergangenen Saisonen das Tor mit Landsmann Antti Niemi teilen musste, spielt aktuell seine beste Saison seit 2014.

Einzig Alexander Radulov konnte von den großen Neuzugängen vollends überzeugen. Anfangs herrschte medial und bei den Fans Zurückhaltung um die Akquise des Russen, hatte man doch in der näheren Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Spielern aus dem größten Land der Welt gemacht. Valeri Nichushkin, der 2013 als Zehnter gedraftet wurde, gilt als warnendes Beispiel.

Der Flügelspieler, der bei den Montreal Canadiens seine Karriere wiederbeleben konnte, hält bei 26 Toren und 39 Assists, seine aktuell 65 Punkte sind Karriere-Höchstwert in der NHL.

PlatzierungTeamPunkteROWverbleibende Spiele
WC1Colorado Avalanche90397
WC2St. Louis Blues89397
Los Angeles Kings89396
Dallas Stars84346
Calgary Flames80336

Playoff-Chance im einstelligen Bereich

Dass sich die Stars noch für die Playoff qualifizieren, darf als unwahrscheinlich bezeichnet werden. Bei fünf Punkten Rückstand auf die Blues und einem verbleibenden Spiel weniger, ist ein Wunder von Nöten. Die Statistik-Website "Money Puck" beziffert die Playoff-Wahrscheinlichkeit der Stars bei mageren 0,41 Prozent. Um den Kollaps der Stars in Kontext zu setzen: Ende Jänner standen die Playoff-Chancen laut "Money Puck" bei 89,2 Prozent.

In der Off-Season stehen den Dallas Stars nur wenige wichtige Entscheidungen ins Haus. Die Verträge von Antoine Roussel, Curtis McKenzie, Dan Hamhuis, Greg Pateryn, Kari Lehtonen und Mike McKenna laufen mit Ende der Saison aus. Roussel und McKenzie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben, sollte bei den Spielern Interesse bestehen. Bei Hamhuis, Pateryn und Lehtonen wird es auf den Preis ankommen.

Große Sprünge darf man sich in der Off-Season, ob des klammen Cap-Spaces, nicht erwarten. Aber General Manager Jim Nill ist für große Überreaktionen ohnehin nicht bekannt.

Kommentare