Aber im Nachhinein nicht unglücklich
Gegen die Eidgenossen durfte sich Österreichs Spieler der Partie aber über viel Lob freuen. "Wenn Starke in dieser Form im Tor ist, kannst du gegen jede Mannschaft gewinnen", sagt Verteidiger Stefan Ulmer.
"Starkbaum hat ein paar irrsinnige Saves gemacht", hebt der Teamchef hervor.
Für Bader ist das aber nur einer der Gründe für den überraschenden Punkt. "Wenn ein Außenseiter, und das sind wir, einen Punkt gewinnen will, braucht es kämpferisch eine hervorragende Leistung, gutes Box-Play (Anm.: Unterzahl-Spiel), Powerplay-Tore und du brauchst einen starken Torhüter", sagt der Schweizer nach der mannschaftlich starken Leistung gegen die Auswahl seines Heimatlandes.
Und es wäre letztlich sogar noch mehr drin gewesen, wäre nicht in der Verlängerung ein entscheidender Wechselfehler passiert. "Wenn man während der Overtime das Tor bekommt, ist man im ersten Moment enttäuscht. Aber im Nachgang sind wir nicht ganz unglücklich, dass wir einen Punkt geholt haben", sagt Bader.
Powerplay ein Knackpunkt
Besonders freut er sich auch über das Tor zum 1:2 von Dominic Zwerger in dessen erstem WM-Spiel. Weniger aus persönlichen Gründen, sondern weil es in Überzahl erzielt worden ist.
"Wir haben ein Powerplay-Tor geschossen, das ist schon eines mehr als vor drei Jahren in Prag, wo wir in sieben Spielen kein Powerplay-Tor hatten", erinnert Bader.
Neben der verspielten Chance auf einen zweiten Punkt schmerzt das Team aber auch der Ausfall von Steven Strong. Der Verteidiger wurde bei einem bösen Kniecheck von NHL-Stürmer Sven Andrighetto schwer verletzt.
Laut einer ersten Diagnose hat er sich einen Seitenbandriss zugezogen, möglicherweise ist auch das Kreuzband gerissen. Der KAC-Verteidiger wird wohl monatelang ausfallen.
Die Suche nach der kleinen Chance
Für den Rest des Teams gilt es, schnell zu regenerieren. Rund 22 Stunden nach Spielende steht die Partie gegen Russland auf dem Programm. Der Olympiasieger ist mit 14 Goldmedaillengewinnern von Pyeongchang und sechs NHL-Spielern angereist und hat sich zur WM-Eröffnung mit einem 7:0 gegen Frankreich warm geschossen.
Alles andere als der nächste russische Sieg wäre eine Riesensensation, mit dem getankten Selbstvertrauen wollen die Österreicher aber auch der "Sbornaja" das Leben schwer machen.
"Wenn die uns ernst nehmen und Vollgas geben, wird es schwierig. Ich weiß aber, es gibt immer wieder Partien, wo sie es ein bischen locker nehmen, dann kann man vielleicht einen Punkt oder einen Sieg stibitzen", sagt Bader.
"Wenn es uns nicht gelingt, wollen wir das Tempo so mitnehmen, dass wir in den nächsten Spielen davon profitieren können", so der Schweizer. Denn sich an die höhere Intensität zu gewöhnen, ist für den weiteren Kampf um den Klassenerhalt wohl die größte Herausforderung.