Den Norweger löst Lamparter nun als Gesamtweltcupsieger ab, nachdem Riiber viermal in Folge gewonnen hat. Der hat nach einem krankheits- und dadurch formbedingten Jänner-Tief alles auf die WM-Karte gesetzt, wurde da mit viermal Gold maximal entlohnt, ließ den Weltcup aber dafür sausen.
Lamparter ist sich bewusst, dass in der kommenden WM-Zwischensaison wieder viel mehr mit dem Norsker zu rechnen sein wird. Lamparter: "Ich werde schauen, dass ich die Lücke schließe."
Lamparter sieht noch Luft nach oben
Der Österreicher ist freilich vier Jahre jünger als Riiber und exakt in dem Alter, in dem der große Rivale seinen ersten Gesamtweltcup geholt hat.
Lamparter weiß, wo er ansetzen muss, um seinen Titel im nächsten Jahr erfolgreich zu verteidigen: "Da geht einiges übers Skispringen. Es gibt auch andere Leute, die sind besser im Springen und Leute, die sind besser im Langlaufen als ich. Da heißt es, sich weiterzuentwickeln. Aber ich habe noch Zeit genug in meiner Karriere."
Viel hatte zu Beginn des Winters aber nicht darauf hingedeutet, dass der Tiroler um den Gesamtweltcup mitfighten könne, nach fünf Konkurrenzen hatte Lamparter bereits mehr als 300 Punkte Rückstand auf die Spitze gehabt. Nach dem schlechten Start sei er dann aber ab Jänner richtig konstant gewesen.
"Das ist schon das, was es ausmacht, wenn man dann Punkte sammelt. Das war das, was mich am meisten stolz macht. Ich habe im Langlauf oft das Tempo gestaltet, das war eine richtige Stärke. Und ich habe auf der Schanze schon richtig aufzeigen können."
"Genugtuung ohne Ende"
Lamparter war als Kind durch seinen Cousin zunächst zum Skispringen gekommen, der damals in Absam vermittelnde Coach war Andreas Felder. Lamparter blieb dabei und nahm bald den Langlauf dazu.
Die Schnellkraft des Springens und die für den Langlauf nötige Ausdauer ergeben für ihn der Kombination genau die Würze. Er findet seinen Ausgleich in der Familie, aber auch in vielen sozialen Aktivitäten in seinem engsten heimatlichen Umfeld.
Die Musik und das Schuhplatteln haben einen wichtigen Teil von Lamparters Jugend eingenommen, auch beim Faschingsbrauch der Rumer Muller macht er mit. Sein zweites sportliches Steckenpferd war das Gewichtheben, da brachte es Lamparter bis zum U17-Vize-Staatsmeister.
Nun hat er es als Kombinierer schon auf eine zweistellige Anzahl von Weltcup-Siegen gebracht. "Das sind Erfolge, die ich mir nur erträumen habe können. Wenn man das dann erreicht hat, ist es sicher eine Genugtuung ohne Ende."