Hayböck macht Jury nach "verhexter" Windlotterie keinen Vorwurf
Zwei weitere Österreicher haderten wie Kraft mit den äußeren Bedingungen. Hayböck (98,5/93) rutschte vom siebenten auf den 15. Platz zurück. "Es war ein bisschen verhext. Die Hoffnung war, dass 'Krafti' es runterbringt. Ein paar Zehntel hinter Bronze in einem Bewerb, der sicher nicht ganz fair war, ist unverdient", meint der Oberösterreicher.
Der Jury mache er keinen Vorwurf zum Ablauf, aber sie hätte durchaus auf mehr Ausgewogenheit achten können. "Bei einer WM könnte man auch etwas länger warten", so Hayböck und gibt sich dann kämpferisch: "Wir werden zurückschlagen."
"FIS muss sich etwas Besseres einfallen lassen"
Tschofenig hatte sogar zweimal Pech. Eine lange Wartezeit vor seinem ersten und viel Rückenwind im Finale machten ein besseres Abschneiden unmöglich.
"Das tut im Herzen weh, auch zu sehen, wie Stefan mit grandiosen Sprüngen Vierter wird. Ich bin ein bisschen sprachlos, weil es einfach nicht fair war von vorne bis hinten. Da muss sich die FIS etwas Besseres einfallen lassen", erklärt der Kärntner und verspricht ebenfalls Revanche.
Jan Hörl (96/101) war mit seiner Leistung zufrieden, hat nach eigener Steigerung im zweiten Durchgang aufgrund des unschönen Ausgangs für Kraft aber "gemischte Gefühle". "Es ist natürlich sehr bitter für 'Krafti', dass er Vierter geworden ist. Aber so ist der Sport, er wird das cool wegstecken."
Erschreckende Zuschauerkulisse
Ein weiterer Wermutstropfen war die erneut nicht berauschende Zuschauerkulisse. Die Zuschauerfläche am Schanzenauslauf war zwar gut gefüllt, die große Tribüne blieb jedoch auch im nächsten Bewerb mit großen slowenischen Chancen erschreckend leer. Bester Mann aus dem Team der Gastgeber war Anze Lanisek als Neunter.
Auch Weltcup-Dominator Halvor Egner Granerud (NOR) war an der elften Stelle unter den Geschlagenen. Olympiasieger Ryoyu Kobayashi (JPN) wurde im zweiten Durchgang wegen eines regelwidrigen Anzugs disqualifiziert, er hätte aber ohnehin keine Medaille gewonnen.
Die Polen und Deutschen mit jeweils drei Athleten unter den besten acht durften hingegen jubeln. Letztere gehen als Titelverteidiger in den Mixed-Bewerb am Sonntag und gelten wohl wieder als Top-Favoriten. Österreich wird mit Chiara Kreuzer, Jan Hörl, Eva Pinkelnig und Stefan Kraft an den Start gehen.