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Stefan Kraft: "Ich war immer am richtigen Weg"

<a href='/de/daten/news/stefan-kraft/' class='tag'>Stefan Kraft</a>: "Ich war immer am richtigen Weg" Foto: © GEPA

Wenn die Skispringer am Samstagabend (17 Uhr im LIVE-Ticker >>>) bei der nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Planica erstmals um Gold, Silber und Bronze kämpfen, ruhen Österreichs Hoffnungen auf Stefan Kraft.

Der 29-jährige aus Schwarzach im Pongau zählt seit seinem Weltcup-Debüt im Jänner 2012 zu den Aushängeschildern des Sports, gewann u.a. zwei Mal den Gesamtweltcup und hält mit 253,5 Metern nach wie vor den Weltrekord für den weitesten gestandenen Sprung aller Zeiten.

Auch Großereignisse liegen dem Salzburger, der bereits zwölf WM-Medaillen bei sich zuhause hängen hat. Drei davon glänzen in Gold, jeweils geholt in Einzel-Konkurrenzen. Damit reist Kraft als erfolgreichster ÖSV-Nordischer zu den diesjährigen Titelkämpfen.

In Slowenien stehen die Chancen auf Medaillen neuerlich gut, wenngleich das Trio Halvor Egner Granerud, Dawid Kubacki und Anze Lanisek heuer bislang den Weltcup dominierte. 

Dennoch geht der ÖSV-Hoffnungsträger mit großer Zuversicht in die Bewerbe. LAOLA1 hat ihn kurz vor dem WM-Start zum Interview gebeten:

LAOLA1: An die letzte WM hast du sicher gute Erinnerungen. Da bist du mit drei Medaillen nach Hause gefahren, auf der Großschanze bist du amtierender Weltmeister. Auch heuer läuft es im Weltcup mit bereits zwei Siegen auf der Großschanze wieder sehr gut für dich. Mit welchen Erwartungen gehst du in die diesjährigen Titelkämpfe?

Stefan Kraft: Die Freude über den bisherigen Verlauf der Saison ist natürlich sehr groß. Ich finde es super, dass ich dabei bin und auch auf das Podium springen kann. Ich habe ein gutes Gefühl auf der Schanze, und natürlich wäre eine Medaille schön. Aber es gibt sehr viele starke Springer im Feld - Granerud, Kubacki oder Lanisek. Und natürlich die Deutschen - selbstverständlich auch die Jungs aus meiner Mannschaft.

LAOLA1: Stimmt dich die Vorbereitung zuversichtlich, dass es heuer ähnlich gut von der Hand gehen könnte?

Kraft: Unsere Vorbereitung war sehr gut. Wir waren auf Trainingskurs mit dem ÖSV am Bergisel und in Seefeld, holten uns den letzten Feinschliff auf der Schanze und versuchten den Flow zu halten. Dazu kommen viel Bewegung, gutes Essen und natürlich Regenerieren und Auftanken - mein grundsätzliches Setup passt. Es kann losgehen!

LAOLA1: Wie müsste deine WM laufen, damit du am Ende zufrieden bist?

Kraft: Eine Medaille ist natürlich das Ziel, aber eine WM hat eigene Gesetze - es kann alles passieren.

LAOLA1: Hättest du vor zehn Jahren gedacht, dass du als erfolgreichster ÖSV-Sportler in die diesjährigen Titelkämpfe gehst? Was bedeutet dir das?

Kraft: Nein, natürlich nicht, aber natürlich bedeutet es mir etwas. Ich denke, das kommt daher, dass ich mit meinem persönlichen Umfeld immer am richtigen Weg war. Das umfasst natürlich neben meiner Familie und meiner Frau auch Patrick Murnig, mein strategischer Begleiter seit 12 Jahren. Die Trainer vom ÖSV und der Verband schaffen das wichtige Umfeld.

LAOLA1: Im Team gehört ihr zu den absoluten Top-Favoriten. Wen siehst du als größte Konkurrenten im Kampf um Gold?

Kraft: Der Teamwettbewerb ist immer etwas Besonderes und bedeutet mir persönlich sehr viel. Hier steht die Mannschaft im Vordergrund und zusammen mit dem Team eine Medaille feiern zu dürfen ist unbeschreiblich schön. Das war auch in Peking so. Die großen Konkurrenten sind natürlich die Slowenen zuhause, die Norweger, Polen, Deutschland und Japan.

LAOLA1: Auch im Mixed-Team scheint wieder einiges möglich, Eva Pinkelnig und Chiara Kreuzer kommen in sehr guter Form zur WM. Wie siehst du in diesem Bewerb eure Chancen?

Kraft: Hier gilt das gleiche, und ja natürlich haben wir auch hier gute Chancen auf eine Medaille. Eva und Chiara sind in super Form, wenn es bei uns Jungs auch passt, dann könnte auch etwas gelingen.

LAOLA1: Halvor Egner Granerud, Dawid Kubacki und Anze Lanisek gehen als Top-Favoriten in die WM. Wen siehst du neben dir noch als größte Herausforderer dieses Trios?

Kraft: Ich glaube auch, dass die drei sehr heiße Eisen sind. Aber oft gelten bei einer WM eigene Gesetze und im Skispringen braucht es immer zwei perfekte Sprünge, um vorne mit dabei sein zu können. Im Weltcup gibt es sehr viele Springer, die das können. Zyla, Wellinger, Kobayashi, Zajc, Geiger, Stoch und auch meine Teamkollegen Michi (Hayböck, Anm.), "Fetti" oder Daniel (Tschofenig, Anm.) wären keine wirklich große Überraschung.

LAOLA1: Was braucht es, um das Trio bezwingen zu können?

Kraft: Es muss einfach alles zusammenpassen - zwei perfekte Sprünge und das Quäntchen Glück.


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