Corona und Rückenprobleme: Kraft überrascht nach schwieriger Saison
Krafts Erfolg war nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht unbedingt zu erwarten. Er hatte in dieser Saison, in der das Coronavirus die ÖSV-Springer gleich nach dem Auftakt zu einer Zwangspause geschickt hatte, einen dritten Platz als bestes Resultat erreicht. Der Skiflug-Weltrekordler hatte nach Rückenproblemen in der Vorbereitung zudem Krafttraining und Einsätze dosieren müssen.
"In Planica bei der Skiflug-WM konnte ich mir die Socken nicht mehr anziehen, ich war so weit weg. Dass ich heute so dastehe, dass es körperlich so gut geht, dafür muss ich so vielen Leuten danken. Ich habe es immer gespürt, wenn es mir körperlich richtig gut geht, dann ist etwas möglich", sagt Kraft im ORF-Interview.
Doch auf einer seiner Lieblingsschanzen, auf der er bei der Tournee 2014 und 2016 gewonnen hatte, fand Kraft zu alter Stärke zurück. Platz eins in der Qualifikation und Bestweite im Probedurchgang ließ der zweifache Weltcup-Gesamtsieger bei starkem Schneefall auch den WM-Triumph folgen. Im Weltcup sind die ÖSV-Springer seit 25 Bewerben ohne Einzelsieg.
Huber: "Das tut schon weh"
Huber, der noch auf seinen ersten Weltcupsieg wartet, kam nach 133,5 auf 123,5 m und fiel zurück. "Ich bin mutig gesprungen, habe aber im Flug etwas liegengelassen. Das tut schon etwas weh, es wäre viel möglich gewesen", meinte der 29-Jährige, er freute sich aber "extrem" mit Kraft.
WM-Debütant Jan Hörl (127 m/136,5 m) und Philipp Aschenwald (123,5/130) steigerten sich im Finale deutlich auf die Plätze zehn und elf und weckten damit Hoffnungen auf neuerliches Edelmetall im Teambewerb am Samstag (17.00 Uhr/). "Wir haben ein richtig gutes Mannschaftsergebnis, ich glaube wir sind gut aufgestellt für Samstag. Da ist viel drinnen", betonte Widhölzl.